Pakistan setzt Abschiebungen von Afghanen mit deutscher Zusage fort

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In Islamabad sind erneut afghanische Staatsbürger festgenommen und abgeschoben wurden, die über eine Aufnahmezusage für die Bundesrepublik Deutschland verfügen. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Demnach begann eine erneute Razzia am Mittwochmorgen (Ortszeit), bei der
zuerst acht Personen von pakistanischen Sicherheitskräften festgenommen
wurden. Bei den Betroffenen handelt es sich um Afghanen, die von der
Bundesregierung gebeten worden waren, ihre Heimat zu verlassen und nach
Islamabad zu reisen; von hier sollte - mit Unterstützung der deutschen
Botschaft - die Weiterreise nach Deutschland erfolgen.
Die
finalen Prozesse dauern allerdings viel länger als vorgesehen - teils
bis zu zwei Jahre. Pakistanische Visa für Afghanen sind allerdings nur
drei Monate gültig. Mehrfach hatte die Regierung in Islamabad die
Bundesregierung gewarnt, im Falle von weiteren Verzögerungen Afghanen
massenweise abzuschieben - diese Warnung setzt sie seit Monaten immer
wieder um.
In der vergangenen Woche hatte Bundesaußenminister
Johann Wadephul (CDU) mit seinem pakistanischen Amtskollegen Ishaq Dar
über das Thema gesprochen. Danach hieß es vom Auswärtigen Amt,
Abschiebungen seien bis Jahresende ausgesetzt. Die Vorgänge von Mittwoch
zeigen: Daran hält sich Islamabad nicht. Auf Anfrage der "Welt"
antwortete das Ministerium nicht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur