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Afghanen verlassen Japan: Asyl-Fantasien wurden nicht erfüllt

Archivmeldung vom 21.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Symbolbilder (2): Canva: Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Symbolbilder (2): Canva: Wochenblick / Eigenes Werk

Über 40 Prozent der insgesamt 169 afghanischen Flüchtlinge, die nach Japan geflohen sind, gingen wieder in ihre Heimat zurück. 98 Personen erhielten Flüchtlingsstatus. Sie arbeiteten früher bei der japanischen Botschaft in Kabul. Davon kehrten 58 nach Afghanistan zurück. Sie beklagten Druck und mangelnde Unterstützung seitens der Behörde, was diese zurückwies. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Zudem dürfen sie nicht alle Verwandten, sondern nur Ehefrauen und Kinder nach Tokio bringen.

Gut versorgt aber unzufrieden

Von den 58 Personen, die Japan verließen, gingen sieben in die USA bzw. nach Großbritannien. Sechs beantragten keinen Flüchtlingsstatus. Erst kürzlich hat Japan aus der Ukraine 1.800 Flüchtlinge aufgenommen. Die Afghanen in Japan sind jedenfalls unzufrieden. Verglichen mit der Rundum-Versorgung in Europa und den USA agiert Japan vergleichsweise streng. Zwischen Oktober und Dezember letzten Jahres stellte das Ministerium den Botschaftsangestellten und ihren Familien eine Unterkunft in Tokio, Essen und Gehälter zur Verfügung.

Vollkasko-Mentalität

Einige der Afghanen sagten gegenüber Medien, sie seien dann unter Druck gesetzt worden, Japan zu verlassen: Man habe ihnen mitgeteilt, ihre Arbeitsverträge laufen Ende August aus. Angeblich haben Mitarbeiter des zuständigen Ministeriums ihre Häuser besucht und ihnen erklärt, das Leben in Japan sei schwierig und dass eine Entscheidung, ob sie bleiben oder das Land verlassen sollen, mit ihren Familien besprochen werden müsse. Das  Ministerium habe ihnen zugesagt, ihre Reisekosten zu übernehmen, sollten sie nach Afghanistan zurückkehren. Und sie würden eine Gehaltserhöhung von 20 Prozent erhalten.

Ohne Japanisch kein Job

Die meisten Botschaftsangestellten vor Ort, die aus Afghanistan geflohen sind, sprechen eher Englisch als Japanisch, was es für sie äußerst schwierig macht, Arbeit zu finden. Laut einem der Afghanen habe das öffentliche Arbeitsvermittlungsbüro „Hello Work“ mitgeteilt, sie hätten nur eine 1-prozentige Chance, in Japan Arbeit zu finden. Auch andere Faktoren machen ihnen das Leben schwer: Ihre Kinder konnten bis Frühling, dem Beginn des japanische Schuljahrs, die Schule nicht besuchen.

Ministerium: Unrichtige Darstellung

Das Ministerium stellte klar: Man habe diese Menschen ein Jahr lang gratis mit Kost und Logis versorgt. Das könne aber nicht endlos weitergehen, weil sie nicht mehr für die Botschaft arbeiten. Die Rückkehr der Afghanen habe zudem persönliche Gründe gehabt, es sei kein Druck ausgeübt worden. Die 98 anerkannten Flüchtlinge haben sich außerhalb von Tokio niedergelassen. Man hat ihnen angeboten, ab Oktober sechs Monate lang Japanisch-Unterricht zu nehmen. Finanziert wird das von der Stiftung für Wohlstand und Bildung Asiatischer Menschen.

Japan half Botschaftsangestellten

Die Taliban übernahmen letztes Jahr – nach dem Sturz der Regierung von Präsident Ashraf Ghani, die Macht, nachdem die Vereinigten Staaten nach 20 Jahren Krieg ihre Truppen aus dem Land abzogen. Da die Taliban diejenigen ins Visier nehmen, die mit ausländischen Nationen zusammenarbeiten, die Verbindungen zur früheren Regierung hatten, schritt die japanische Regierung ein, um den Mitarbeitern der japanischen Botschaft und den Mitarbeitern der Japan International Cooperation Agency sowie ihren Familien zu helfen."

Quelle: Wochenblick

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