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Schwedische Außenministerin erklärt Sonderweg des Landes in Corona-Pandemie

Archivmeldung vom 02.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ann Linde 2016
Ann Linde 2016

Foto: GeMet
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Entscheidung Schwedens, im Land keine strenge Coronavirus-Quarantäne zu verhängen, ist laut Außenministerin Ann Linde auf das Vertrauen ins schwedische Volk zurückzuführen. Dies meldet das online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "In einem Interview mit der US-Zeitung „Politico“  teilte Linde mit, dass Schweden das gleiche Ziel wie andere Länder verfolge, und zwar die Ausbreitung des Virus zu stoppen sowie eine Überlastung des Gesundheitssystems und einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu vermeiden.

„Aber wir können es ein wenig anders machen. Das liegt daran, dass wir in Schweden eine andere Tradition und Kultur haben. Wir haben sehr kleine Ministerien, große Mächte und ein hohes Maß an Vertrauen zwischen dem schwedischen Volk, den Behörden und den Politikern“, erklärte Linde.

Als Beispiel nannte sie traditionelle Osterreisen auf die Insel Gotland: Die Behörden verboten sie nicht, empfahlen aber den Bürgern, die Insel nicht zu besuchen. Infolgedessen sank die Besucherzahl um 96 Prozent, sagte Linde. Darüber hinaus glauben die Gesundheitsbehörden, dass die Menschen an die frische Luft gehen müssen, da sich sonst andere Probleme verschärfen könnten: Depressionen, häusliche Gewalt, Alkoholmissbrauch, fügte sie hinzu.

Gleichzeitig erklärte die Ministerin, die Behörden seien bereit, über die Empfehlungen hinauszugehen:

„Wir sind voll und ganz bereit, strenge Maßnahmen zu ergreifen, wenn (die Empfehlungen) nicht befolgt werden“, sagte Linde. Sie stellte klar, dass es solche Pläne noch nicht gebe.

Linde unterstrich, dass Schweden trotz der milderen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft erwartet.

„Wir erwarten einen Rückgang des BIP um vier bis zehn Prozent und eine sehr hohe Arbeitslosenquote von zehn Prozent“.

Schweden ist eines der wenigen Länder, die aufgrund der COVID-19-Pandemie keine universelle Quarantäne verhängt haben. Schulen, Geschäfte und Restaurants bleiben während der Pandemie geöffnet. Gleichzeitig wird den Bürgern empfohlen, soziale Distanz zu wahren, wenn möglich zu Hause zu arbeiten und im Land nicht zu reisen, um eine Belastung der Krankenhäuser zu vermeiden. Es wird diskutiert, ob die Taktik der Behörden in Stockholm gerechtfertigt und erfolgreich sei. Eine Reihe von Wissenschaftlern in Schweden beschuldigt die Regierung, ein gefährliches Experiment an der Bevölkerung durchgeführt zu haben, und fordert sie auf, den Erfahrungen anderer Länder zu folgen und die Quarantäne zu erklären.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft den Ausbruch der neuen Coronavirus-Infektion COVID-19 seit dem 11. März als Pandemie ein. Nach den neuesten Daten der WHO wurden weltweit mehr als 3,1 Millionen Infektionsfälle registriert, über 224.000 Menschen sind inzwischen gestorben.

Die Zahl der Corona-Todesfälle in Schweden beträgt laut Angaben der WHO 2.586. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle im Land, einschließlich Genesener und Verstorbener, erreichte 21.062."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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