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Führende Ökonomen kritisieren Hollandes Steuerpläne

Archivmeldung vom 10.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
François Hollande (2012)
François Hollande (2012)

Foto: Materialscientist
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Führende Ökonomen warnen davor, dass die Konsolidierungspläne der französischen Regierung das Wirtschaftswachstum in Frankreich stark belasten werden. Michael Hüther, der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), kritisiert die Konsolidierungspläne des französischen Präsidenten François Hollande. Hüther bemängelt vor allem, dass die Haushaltslücke zu zwei Dritteln mit zusätzlichen Steuern in Milliardenhöhe geschlossen werden soll.

"Es ist misslich, dass die französische Regierung vor allem über zusätzliche Steuern konsolidieren will. Wir wissen aus vielen Studien, dass die Konjunktur am wenigsten belastet wird, wenn Ausgaben gestrichen werden, die keine Investitionen sind", sagte Hüther gegenüber der "Welt" (Dienstagsausgabe). "Wenn aber zur Konsolidierung die Steuern erhöht werden, wird die Konjunktur viel stärker und anhaltender belastet."

Allerdings lobte Hüther gegenüber der Zeitung, dass Hollande sich bemüht, die Staatsfinanzen zu sanieren: "Es ist prima, dass die französische Regierung die Konsolidierung ernst nimmt. Das klang im Wahlkampf noch anders."

Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Diba, weist ebenfalls auf die konjunkturellen Risiken von Hollandes Strategie hin. "Das ist eine sehr kurzfristig gedachte Politik", sagte Brzeski der Zeitung. "Kurzfristig können die höheren Steuern Finanzierungslücken schließen, mittel- und langfristig sind sie allerdings Gift für das Wirtschaftswachstum." Gerade im französischen Haushalt gebe es viel Einsparpotenzial. Tatsächlich ist der Anteil des Staates an der französischen Wirtschaftsleistung mehr als zehn Prozentpunkte höher als in Deutschland.

Nach Berechnungen der Europäischen Kommission sind 56,3 Prozent des französischen Bruttoinlandsprodukts Staatsausgaben, in Deutschland liegt der Wert nur bei 45 Prozent. Der französische Wert wird in Europa nur noch übertroffen von Dänemark, wo die Staatsquote bei 58,6 Prozent liegt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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