Masala nennt Idee zur dauerhaften Besetzung Gazas "wahnsinnig"
Der Politikwissenschaftler Carlo Masala kritisiert das aktuelle Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen und die Pläne zur Besetzung des Landstrichs scharf. Israel bewege sich mit dem, was es derzeit mache, "komplett außerhalb des Völkerrechts", sagte Masala der Funke-Mediengruppe. Die Idee, den Gazastreifen dauerhaft zu besetzen, bezeichnete er als "wahnsinnig".
Israel habe sich vor zehn Jahren aus dem Landstrich zurückgezogen, weil
die israelischen Streitkräfte dort ständig angegriffen worden seien und
der Blutzoll viel zu hoch gewesen sei. "Das reproduziert Israel jetzt
wieder", so der Politikwissenschaftler. Die seit mehr als zwei Monaten
anhaltende Blockade humanitärer Hilfsgüter durch Israel sei ein
völkerrechtliches "No-Go" und bewege sich "außerhalb jeder
völkerrechtlichen Norm".
Auch die von der israelischen Regierung
angedrohte Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens kritisierte Masala
deutlich als "ethnische Säuberung", die "völkerrechtlich überhaupt nicht
gedeckt und nicht zu begründen" sei. Zudem warnte der
Politikwissenschaftler vor einer Erhöhung des Konfliktpotenzials in der
Region, sollte die israelische Regierung ihre umstrittenen Pläne
umsetzen. Sollte die Bevölkerung des Gazastreifens vertrieben werden,
werde das "für Israel nicht gut enden, in dem Sinne, dass der
Terrorismus dann stärker zurückkehren wird, aller Wahrscheinlichkeit
nach". Angesichts dessen, was derzeit geschehe, sei er "sehr, sehr
skeptisch, was die Zukunft der israelischen Sicherheit und den Mittleren
und Nahen Ostens anbelangt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur