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Umfrage: Russen sehen in Deutschland Kreatur der USA

Archivmeldung vom 18.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: CFalk / pixelio.de
Bild: CFalk / pixelio.de

Zwei Drittel der Bürger Russlands sind der Meinung, dass Deutschland in außenpolitischen Angelegenheiten unter dem Einfluss der USA und der EU steht, was das Haupthindernis auf dem Weg zur Anbahnung freundschaftlicherer Beziehungen zwischen Russland und Deutschland sei, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes WZIOM ergab.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt dazu weiter: "„In der politischen Arena wird Deutschland eher als eine Kreatur der USA, denn als ein selbständiger Akteur angesehen.  So sind zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten überzeugt, dass Deutschland seine Außenpolitik  auf Geheiß der USA betreibt.“ (Im Jahr 2014 waren 61 Prozent der Befragten dieser Meinung.) Weitere 22 Prozent stimmen nicht damit überein.

Die Befragten sind uneins über die russisch-deutschen Beziehungen. 29 Prozent nennen Deutschland einen strategischen und Wirtschaftspartner. Weitere 26 Prozent betrachten dieses Land als einen Rivalen und Konkurrenten.

Ein Drittel der Russen rechnet mit einer Verbesserung der Beziehungen mit Deutschland in nächster Zukunft, während 13 Prozent eine Verschlechterung der Beziehungen voraussagen. Die Situation in der Ukraine wird von zehn Prozent der Russen als Anlass für eine fruchtbringende Zusammenarbeit und von weiteren 13 Prozent als Trennungsfaktor betrachtet.

Nach Ansicht von 74 Prozent muss Deutschland für die Bewältigung der Ukraine-Krise die Behörden in Kiew unter Druck setzen. Laut 72 Prozent der Befragten sollte Deutschland die gegen Russland verhängten Sanktionen mildern oder gar aufheben lassen. Nach Ansicht von 67 Prozent müsste Deutschland den selbsterklärten Republiken Donezk und Lugansk helfen. 49 Prozent plädieren für eine Verstärkung der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine.

Mehr zum Thema: Lage im Donbass

Deutschland wird von 44 Prozent der Russen eher als Friedensstifter und von 31 Prozent als Aggressor wahrgenommen. Etwa die Hälfte (45 Prozent) der Befragten werten die Politik Deutschlands als isolationistisch. 34 Prozent sehen in Deutschland einen Beschützer, der die Interessen Europas gegenüber den anderen Ländern der Welt verteidigt. Die Wirtschaftspolitik Deutschlands wird weiterhin kritisiert: 49 Prozent (47 Prozent im Jahr 2014) werfen Deutschland Ausbeutertum vor. Nur 28 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland ein Finanzgeber für schwache europäische Länder sei.

Die Zukunft der russisch-deutschen Beziehungen wird von den Befragten optimistischer eingeschätzt, als vor einem Jahr: Nur 13 Prozent sagen heute eine Verschlechterung der Beziehungen (gegenüber 26 Prozent im Jahr 2014) voraus. Die Zahl derjenigen, die eine Verbesserung der Beziehungen erwarten, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 32 Prozent gestiegen. 38 Prozent glauben, dass Russland und Deutschland in den nächsten zwei bis drei Jahren genauso zusammenarbeiten werden, wie jetzt.

Die Umfrage wurde am 12. und 13. September 2015 unter 1600 Menschen in 132 Ortschaften von 46 Gebieten, Regionen und Teilrepubliken Russlands durchgeführt."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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