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Früherer EZB-Chefvolkswirt Stark: "Die EZB jagt ein Phantom"

Archivmeldung vom 12.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jürgen Stark (2013)
Jürgen Stark (2013)

Foto: Kandschwar
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark zweifelt daran, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer ultralockeren Geldpolitik ausschließlich die Inflation im Euroraum anschieben will: "Die EZB jagt hier ein Phantom", sagte er dem "Handelsblatt". "Ihr gesamter Politikansatz basiert auf einer falschen Diagnose." Im Euroraum habe es nie die Gefahr einer Deflation gegeben, also auf breiter Front sinkender Preise.

Daher müsse man "in das Kalkül mit einbeziehen, dass die EZB möglicherweise völlig andere Ziele verfolgt als sie öffentlich darstellt". Stark vermutet, dass es der Notenbank in Wahrheit darum gehe, die Finanzierung von Staaten im Euroraum zu sichern. "Ein zusätzliches Indiz dafür ist, dass sie jetzt sogar Staatsanleihen ab einer Laufzeit von einem Jahr kauft."

Am vergangenen Donnerstag hatte der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossen, seine milliardenschweren Anleihekäufe um neun Monate bis Dezember 2017 zu verlängern. Das monatliche Kaufvolumen soll jedoch ab April 2017 auf monatlich 60 Milliarden Euro sinken. Stark dagegen plädiert dafür, die Käufe auslaufen zu lassen.

"Es wäre sinnvoll gewesen, wenn die EZB beschlossen hätte, die Käufe schrittweise auslaufen zu lassen." Im Rahmen eines auf Jahre angelegten Programms müssten danach die Leitzinsen graduell erhöht werden, sagte er. "Aber die EZB hat sich erneut in eine Situation begeben, wo die Politik sich zurücklehnt und so weiter macht wie bisher."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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