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BDI fordert mehr Einsatz von Merkel in Lateinamerika

Archivmeldung vom 10.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Idee des Imperialismus lebt heute in Form von "Freihandel", "Verschuldung", "Anti-Terror", "Anti-Drogen" und sonstiger Kriege weiter (Symbolbild)
Die Idee des Imperialismus lebt heute in Form von "Freihandel", "Verschuldung", "Anti-Terror", "Anti-Drogen" und sonstiger Kriege weiter (Symbolbild)

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Angesichts der milliardenschweren Investitionsoffensive Chinas in Lateinamerika schlägt die deutsche Wirtschaft Alarm und appelliert an die Bundesregierung, sich stärker für die dortigen Marktchancen deutsche Unternehmen einzusetzen.

"Schwierige Wettbewerbsbedingungen entstehen insbesondere durch das Engagement chinesischer Staatsunternehmen in Lateinamerika und durch massive politische Flankierung von Projektinteressen von US-Unternehmen", wird in einem Forderungskatalog des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und des Lateinamerika-Ausschusses der deutschen Wirtschaft (LADW) an die Bundesregierung betont, der dem "Tagesspiegel" (Dienstag) exklusiv vorliegt. "Darum sind die deutschen Unternehmen hier auch auf die Unterstützung der deutschen Politik angewiesen. Politische Flankierung von Wirtschaftsaktivitäten ist in Lateinamerika von großer Bedeutung und kann den Ausschlag geben, wenn es darum geht, sich gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen." Zuletzt hatte China El Salvador unter anderem den Bau eines neuen Nationalstadions und einer Nationalbibliothek zugesagt, im Gegenzug verpflichtete sich das Land zu Ein-China-Doktrin und wird keine Beziehungen zu Taiwan mehr unterhalten.

"Die Märkte in Lateinamerika und der Karibik fragen intensiv deutsche Produkte, Dienstleistungen, Investitionen, Finanzierung und Know-how ab. Trotzdem bleibt das wirtschaftliche Engagement Deutschlands in der Region weit unter seinem Potenzial", wird in dem Papier betont. "Obwohl Lateinamerika knapp sieben Prozent zur Weltwirtschaft beiträgt, fließen nur 2,6 Prozent der deutschen Exporte in die Region." Die Absatzchancen für deutsche Exporte auf den lateinamerikanischen Märkten seien hoch. Große Hoffnung wird in das noch nicht ratifizierte Freihandelsabkommen von EU und dem Wirtschaftsbund Mercosur gelegt. China versucht, auch finanzielle Abhängigkeiten zu schaffen. Von 2007 bis 2017 stiegen Chinas Kredite in der Region um etwa sechs Prozent pro Jahr und beliefen sich zuletzt auf rund 150 Milliarden Euro. China betreibe eine konsequente und strategische "Handels-Diplomatie". Deutschland habe Botschaften oder Konsulate in 32 Ländern der Region - mehr als Großbritannien, Spanien, die USA oder China -, diese müssten dringend besser eingesetzt werden.

BDI-Chef Dieter Kempf sagte dem "Tagesspiegel": "Auch wenn die deutsche Industrie enorm von ihrer starken Präsenz im EU-Binnenmarkt, in Nordamerika und in Asien profitiert, sollten wir unser Engagement in Lateinamerika deutlich ausbauen." Die Bundesregierung müsse sich stärker dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen besser werden. Andreas Renschler, LADW-Vorsitzender und VW-Vorstand, betonte, für deutsche Unternehmen seien Freihandelsabkommen in der Zusammenarbeit mit Lateinamerika dringend notwendig, "damit wir auch in Zukunft dort eine strategische Rolle spielen". Eine baldige Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens sei unverzichtbar."

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)

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