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Citi-Chefökonom: Deflation in Eurozone mit Helikopter-Geld bekämpfen

Archivmeldung vom 05.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Willem Buiter, Chefökonom des US-Finanzkonzerns Citigroup, sieht nur einen Weg, wie die EZB eine drohende Deflation bekämpfen könne: Über das Konzept des sogenannten Helikopter-Geldes, bei dem die Zentralbank zur Förderung des Konsums Geld direkt an die Bürger verschenkt. Er forderte eine Änderung der Europäischen Verträge, sagte Buiter dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Der Artikel 123, der der Europäischen Zentralbank (EZB) die direkte monetäre Staatsfinanzierung verbietet, sei ein "Desaster". Der Citi-Chefökonom forderte ein abgestimmtes Vorgehen von Politik und Notenbanken. Der Staat müsse die Volkswirtschaft mit Reformen wettbewerbsfähig machen, gleichzeitig aber Geld etwa in Infrastruktur investieren oder an die Bürger vergeben, um den Konsum zu fördern. Die Notenbank sollte das finanzieren –- über den Kauf von Staatsanleihen. Diese direkte Form der Staatsfinanzierung widerspricht nicht nur dem Artikel 123, sondern auch dem Selbstverständnis europäischer Notenbanker.

"Unabhängigkeit bedeutet nicht, das Telefon nicht mehr abzunehmen, wenn der Finanzminister anruft", findet jedoch Buiter. "Unabhängigkeit bedeutet, das Recht zu haben, Nein zu sagen." Kooperation und Koordination von Geld- und Fiskalpolitik seien damit "perfekt vereinbar".

Deutsche Ökonomen jedoch warnen vor Helikopter-Geld für die Bürger. "Womöglich schlagen sich die Menschen nur um die gleiche Menge an Gütern – dann steigen die Preise zwar, aber die Wirtschaft springt nicht an", warnte etwa der Kölner Ökonom Thomas Mayer, früher Chefvolkswirt der Deutschen Bank.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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