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IGFM: China kreiert regimetreues "Modellkloster" in Tibet

Archivmeldung vom 16.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Selbstverbrennung aus Protest gegen die chinesische Besatzungsmacht und Pekings Unterdrückung in Tibet: Freitod des tibetischen Mönchs Phuntsog am 16. März 2011 in Ngaba. Bild: freetibet.org
Selbstverbrennung aus Protest gegen die chinesische Besatzungsmacht und Pekings Unterdrückung in Tibet: Freitod des tibetischen Mönchs Phuntsog am 16. März 2011 in Ngaba. Bild: freetibet.org

Wie jetzt bekannt wurde, beschloss die Kommunistische Partei der Autonomen Region Tibet (TAR) am 30. Oktober 2011, die Richtlinien zur „patriotischen Umerziehung“ weiter auszubauen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wird die ohnehin schon sehr strenge Kontrolle über die Klöster weiter verschärft. Hintergrund sei nach Ansicht der IGFM eine Reihe von Selbstverbrennungen in Osttibet in jüngster Zeit. Teil der chinesischen Strategie sei die Schaffung eines „Modellklosters“ und ein jährlicher „Wettbewerb“ unter den verschiedenen Klöstern der Autonomen Region Tibet.

Alle Klöster seien aufgefordert, der „Dalai Clique“ entschieden entgegenzutreten und die „soziale Ordnung nicht zu stören“. Des Weiteren dürften Mönche und Nonnen keine „separatistischen Akte“ begehen. Laut IGFM, sei damit jede Form von Protest gegen die Besetzung Tibets, gegen Willkür und Gewalt durch chinesische Behörden und Militär gemeint.

In allen Klöstern werde es eine halbjährliche Bewertung der Einhaltung der Vorgaben geben. Dem Kloster, das alle von der Regierung auferlegten Regeln in „vorzüglicher“ Weise befolgt, wird eine jährliche Belohnung in Aussicht gestellt. Mönche, Nonnen, Novizen und Studenten würden Zertifikate und Geldgeschenke erhalten. Das „Modellkloster“ werde als Vorbild für die anderen klösterlichen Einrichtungen dienen, die auch diesen Status anstreben sollen.

Bereits am 20. Oktober 2011 fand die Einweihung der neuen Tibetisch-Buddhistischen Universität im Kreis Chushul bei Lhasa statt. Der Parteisekretär der TAR, Chen Quanguo, der der Universität am 24. Oktober einen Besuch abstattete, sagte, dass sie „hoch hinaufzielen und exzellente Mönche hervorbringen soll, die bestens informiert sind über die Dalai Clique und andere nationalistische spalterische Komplotte“. Nach Einschätzung der IGFM müssen die Studenten ein „patriotisches Umerziehungstraining“ absolvieren, das noch viel intensiver ist als der in den Klöstern erteilte „Unterricht“. Nach Abschluss ihres „Studiums“ an dieser neu geschaffenen Universität werden die Mönche in ihre jeweiligen Klöster zurückkehren, um dort das Denken in die „richtigen“ Bahnen zu lenken.

Hintergrund Tibet

Am 7. Oktober 1950 marschierte Chinas „Volksbefreiungsarmee“ in den Nachbarstaat Tibet ein und setzte bis 1959 schrittweise die Souveränität Tibets außer Kraft. Im März 1959, schlug die „Volksbefreiungsarmee“ einen Aufstand der Tibeter blutig nieder, nachdem diese gegen die chinesische Gewaltherrschaft und den Verlust ihrer Souveränität demonstriert hatten. Nach dem Ende der Militäraktion waren schätzungsweise 80.000 Tote auf tibetischer Seite zu beklagen. Es folgten Jahrzehnte des Terrors, der bis heute anhält. Während der Kulturrevolution litt Tibet besonders hart. Bis zu 90% aller religiösen Einrichtungen wurden zerstört, sehr viele tibetische Mönche wurden hingerichtet, misshandelt oder schikaniert. Die heutige „Autonome Region Tibet“ (TAR) ist nur ein Teil des von der Volksrepublik annektierten Staates Tibet. Die übrigen Landesteile gliederte die chinesische Regierung in andere Provinzen der Volksrepublik ein.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte

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