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IG BAU kritisiert Zustände auf Baustellen in Katar

Archivmeldung vom 12.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fußball-Weltmeisterschaft 2022: Logo der Bewerbung Katars
Fußball-Weltmeisterschaft 2022: Logo der Bewerbung Katars

Nach einer Inspektionsreise nach Katar fordert die IG Bauen-Agrar-Umwelt eine Generalhaftung für Unternehmen, die WM-Bauprojekte ausrichten, für die Einhaltung von Mindeststandards bei Löhnen und Arbeitsbedingungen. Diese soll auch für Tochter- und Subunternehmen gelten. "Die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Bauarbeiter sind in Katar vielerorts menschenunwürdig", sagte Dietmar Schäfers, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft IG BAU.

"Ich gehe davon aus, dass die deutschen Firmen hier Mindeststandards einhalten. Aber ich werde nun an die deutschen Bauunternehmen einen Brief schicken, indem ich von meinen Erfahrungen berichte und sie um eine Stellungnahme bitte sowie die Bestätigung, dass sie selbst vor Ort gute Standards setzen".

Schäfers war in der vergangenen Woche als Mitglied einer 18-köpfigen Delegation der Internationalen Bau- und Holzarbeiter-Vereinigung (BWI) vier Tage lang in Katar gewesen und konnte Arbeiter treffen und ihre Unterkünfte besichtigen.

Das Emirat war Ende September wegen Medienberichten über den Tod von 44 nepalesischen Arbeitern auf Baustellen in nur zwei Monaten infolge von Verstößen gegen Arbeitsschutzrichtlinien international in die Kritik geraten. Da in Katar 2022 die Fußballweltmeisterschaft stattfinden soll und bis dahin noch zahlreiche Stadien, Hotels und andere Großbauten in Auftrag gegeben werden, steht das Emirat im internationalen Scheinwerferlicht. Vor allem auf den Baustellen lokaler Bauunternehmen herrschen Schäfers zufolge teils schwierige Bedingungen. Er berichtet von überfüllten, engen Unterkünften, schlechten Sahitäranlagen und überlangen Arbeitszeiten. "Offizieller Arbeitsanfang ist an sechs Tagen der Woche um 6 Uhr morgens, aber der Bus kommt schon um 3 Uhr 30. Bis 16 Uhr geht die Schicht, aber der Bus setzt die Arbeiter erst Stunden später in der Unterkunft ab. Wenn sie den Bus verpassen, werden ihnen drei Tage vom Lohn abgezogen. Es war sehr bedrückend, mit diesen jungen Männern zu sprechen", sagte Schäfers. "Einige von ihnen, die schon seit sechs Jahren da sind, haben erzählt, dass in dieser Zeit zehn ihrer Kollegen gestorben sind. Acht wegen der Hitze und weitere zwei aufgrund von Arbeitsunfällen. Sie mussten Geld sammeln, um die Leichen nach Hause zu den Familien nach Indien zu schicken", so der Gewerkschafter. Die Verstöße vorwiegend lokaler Unternehmen gegen die international akzeptierten Arbeitsschutzstandards müssten sofort aufhören, forderte Schäfers.

Die Delegation konnte in Doha den Generalsekretär der des WM-Behörde "Qatar 2022 Supreme Committee", Hassan Al Thawadi, treffen, der ihr die "Arbeiter-Charta" präsentierte, über die neue Standards bei Löhnen und Arbeitsschutz eingeführt werden sollen. Doch die Vorschriften seien unzureichend, nicht präzise, und bezögen sich nicht auf internationale Standards, kritisiert Schäfers.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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