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Serbien-Kosovo-Streit: EU-Kommission unterstützt Gebietstausch

Archivmeldung vom 07.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Karte vom Kosovo
Karte vom Kosovo

Foto: Historicair
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die EU-Kommission begrüßt Überlegungen für einen Gebietstausch zwischen Serbien und Kosovo. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sollten wir aber beide Seiten über diese und andere Ideen reden und unter Begleitung der EU auch verhandeln lassen", sagte der zuständige EU-Erweiterungskommissar Johanes Hahn der "Welt" unmittelbar vor einem Treffen zwischen EU-Außenbeauftragten Mogherini und den Verhandlungsführern aus Serbien und Kosovo, Vucic und Thaci, an diesem Freitag in Brüssel.

Zuvor hatten sich Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und Außenminister Maas (SPD) skeptisch über den Vorschlag aus Belgrad und Pristina gezeigt, weil sie fürchten, dass Grenzverschiebungen in der Region neue Konflikte auf dem Westbalkan, wie etwa in Bosnien-Herzegowina, entfachen könnten. Hahn sagte dagegen: "Ich verstehe natürlich die Emotionen. Wir stehen auch nach wie vor für ein multi-ethnisches Zusammenleben ein. Die Befürchtung, es könnte infolge einer etwaigen Grenzänderung automa tisch zu einer "ethnischen Flurbereinigung" kommen, wird aber den demographischen Gegebenheiten einfach nicht gerecht. Das wird nicht passieren." Er gehe davon aus, so der Kommissar aus Österreich weiter, "dass die Regierungen in Serbien und Kosovo verantwortungsvoll handeln werden, weil ihnen bewusst ist, dass sie internationale Unterstützung für eine Regelung nur dann bekommen, wenn diese nicht nur den regionalen Bedürfnissen entspricht, sondern auch zu mehr Stabilität in der gesamten Region beiträgt".

Eine endgültige Einigung zwischen Serbien und Kosovo wäre von "fundamentaler Bedeutung" für den Westbalkan, weil "die Region nur dann nachhaltig befriedet werden kann, wenn alle Länder Mitglied der EU werden". Auch aus dem Europäischen Parlament kommt ebenfalls Unterstützung für Gespräche über einen Gebietstausch: "Beiden Verhandlungspartnern sollte nun der Raum gegeben werden, ihre Ideen zu entwickeln und zu formulieren. Sobald konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen, sollten sie ergebnisoffen geprüft und nach Abwägung aller Risiken bewertet werden", sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses, David McAllister (CDU), der "Welt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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