Bundeskanzler berät mit jordanischem König über Hilfe für Gaza
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat den jordanischen König Abdullah II. bin al-Hussein in Berlin empfangen und mit ihm über Hilfe für die hungerleidende Bevölkerung des Gazastreifen beraten. Merz drängt trotz der gemeinsam mit Jordanien koordinierten Luftabwürfe auf Hilfslieferungen auch auf dem Landweg.
"Wir wissen, dass das, was aus der Luft da geholfen wird, nur wirklich
ein ganz kleiner Beitrag sein kann zu dem, was auf dem Landweg notwendig
ist", sagte Merz bei einer anschließenden Pressekonferenz. "Israel muss
die katastrophale humanitäre Lage in Gaza schnell und entschieden
verbessern. Es muss der leidenden Zivilbevölkerung menschenwürdige,
dringend notwendige Versorgung zukommen lassen. Wir begrüßen daher die
ersten Schritte, die die israelische Regierung und die Premierminister
Netanjahu eingeleitet haben, aber weitere müssen folgen", so der
CDU-Chef.
Konkrete Maßnahmen, um den Druck auf die israelische
Regierung zu erhöhen, kündigte der Kanzler nicht an. "Wir behalten uns
selbstverständlich weitere Beratungen und auch weitere
Beschlussfassungen dazu vor", sagte er. "Wir werden wahrscheinlich am
Donnerstag der nächsten Woche die drei Außenminister bitten, aus
Frankreich, Großbritannien und Deutschland gemeinsam nach Israel zu
reisen und die Position der drei Staaten der drei Regierungen
vorzutragen."
Der jordanische König Abdullah II. bin al-Hussein
dankte Deutschland für seine humanitäre Hilfe in Gaza und pochte auf
einen Waffenstillstand. Jordanien sei das Land, das die drittmeisten
Abwürfe humanitärer Art seit dem Zweiten Weltkrieg durchführe, obwohl
man ein so kleines Land sei. "Ich sehe auch, dass das nicht die
effizienteste Vorgehensweise ist, aber es ist etwas, das wir machen
können", so bin al-Hussein. Damit übe man Druck auf Israel aus, auch das
Leid im Westjordanland zu beenden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur