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Entwicklungsminister vermisst "Stimme Europas" in Krisenregionen

Archivmeldung vom 05.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gerd Müller Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Gerd Müller Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat von Deutschland und Europa die Übernahme von mehr Verantwortung in Krisenregionen und auf dem afrikanischen Kontinent gefordert. "Wir sind viel zu stark auf uns selber fixiert, auf unser Land, unseren Wohlstand und darauf, Mauern zu errichten", sagte Müller am Donnerstag dem Fernsehsender Phoenix. Er vermisse Friedensinitiativen und die "Stimme Europas" in Krisenregionen.

Mit Blick auf die Asyl-Debatte mahnte er: "Wir müssen die Maßstäbe wieder zurechtrücken. Zwei Drittel der Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind Flüchtlinge aus Kriegsregionen. Bisher sind nur zehn bis 15 Prozent Afrikaner, die hier herkommen." Wenn man nach Afrika blicke, müsse man die Chancen sehen, nicht nur die Krisen, so Müller weiter. "Deswegen starte ich eine Maghreb-Initiative, eine Wirtschaftsinitiative. Bildung und Ausbildung für die Jugend in Ägyten, in Marokko und in Tunesien", sagte der Entwicklungsminister. "Die Menschen dort brauchen eine Zukunft und wir haben die Möglichkeiten dazu."

Man könne beispielsweise mit deutschem Know-how auf dem Feld der erneuerbaren Energien helfen. Im Umgang mit Entwicklungsländern mahnte er ein Umdenken an. "Seit 20 Jahren setzen wir den Neokolonialismus fort. Das ist pure Ausbeutung von Mensch und Natur", sagte Müller. "Mit welcher Arroganz akzeptieren wir, dass am Anfang der Handelsketten etwa bei Kaffee oder Rohstoffen, Kinderarbeit und Ausbeutung stehen?", so der Minister. Stattdessen müsse man vor Ort Korruption bekämpfen, in Bildung investieren und die Rechte vor allem der Frauen stärken, um damit auch eine weitere Bevölkerungsexplosion zu verhindern. "Die Geburtenzahlen reduzieren sich dort, wo Frauen gleichberechtigt sind und Zugang zu Bildung haben", so Müller.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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