Deutsche-Bank-Chefvolkswirt gibt künstlicher Leitwährung keine Chance
Archivmeldung vom 07.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, räumt Chinas Forderung nach einer künstlichen Weltwährung keine Aussichten auf Erfolg ein. "Die Devisenmärkte sind einfache Gesellen, die wollen etwas, wo Macht dahinter steht.
Eine technische Lösung wie die Sonderziehungsrechte werden sie nicht akzeptieren", sagte Walter der WAZ-Gruppe. Die steigende Staatsverschuldung sorge dafür, dass vielen Investoren der Appetit auf Dollar-Wertpapiere vergehe. "Daraus leiten einige das Ende des Dollar als internationale Leitwährung ab", sagte Walter. Er jedoch gehöre nicht dazu. "Der Dollar wird wiederentdeckt - spätestens ab 2015", meint der Chefvolkswirt. "Denn die USA werden dann wieder schwungvoller wachsen als andere Industrienationen." In den vergangenen Wochen haben Vertreter der chinesischen Regierung wiederholt die Rolle des Dollar als weltweite Leitwährung infrage gestellt. Nach Angaben von Diplomaten wollen sie das Thema auch beim G-8-Gipfel in Italien in dieser Woche zur Sprache bringen, zu dem auch Vertreter aus Schwellenländern geladen sind.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung