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Integrationsexperte Guessoum: Frankreichs militärisches Vorgehen beschleunigt Radikalisierung junger Muslime

Archivmeldung vom 21.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de

Der seit Jahren zu beobachtende Prozess der islamistischen Radikalisierung unter jugendlichen Muslimen habe sich durch das militärische Engagement Frankreichs gegen den Islamischen Staat beschleunigt, analysiert Djamel Guessoum im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" die Ursachen der jüngsten Terroranschläge in Paris. Zugleich wachse unter der großen Mehrheit der Franzosen das Misstrauen und die Ablehnung gegenüber dem Islam und den Muslimen im eigenen Land.

"Vor allem von den jugendlichen Muslimen in den Vorstädten wird das als Missachtung empfunden und löst eine Gegenreaktion aus, die nicht selten gewalttätig ist", so der Generaldirektor der Vereinigung Arsej, die sich in Saint-Denis und anderen Pariser Vorstädten für die Integration gefährdeter Kinder und Jugendlicher einsetzt. "Da sie sich chancenlos und ausgegrenzt fühlen, wenden sie sich mehr und mehr Leuten ihrer Herkunft zu, die ihnen Hilfe anbieten - den Islamisten." Der Staat und seine Institutionen hätten sich weitgehend zurückgezogen. Die Dschihadisten böten soziale Unterstützung, nicht zuletzt beim Ausstieg aus der Kriminalität, und rekrutierten so Anhänger. Dabei missbrauchten sie die Religion als Rechtfertigung für den Terror.

An Lösungen arbeiteten vor allem jene, die keine Macht haben, aber wissen, wie sie die Jugendlichen erreichen können, so wie die Vereinigung Arsej. "Aber vordringlich muss es darum gehen, den Jugendlichen die Chance auf Arbeit zu eröffnen, denn der Hauptgrund für die Radikalisierung ist die Arbeitslosigkeit, die in den Vorstädten weit mehr als die Hälfte aller Jugendlichen betrifft." Das Schwergewicht müsse so auf drei Dinge gelegt werden, betont Guessoum: Schulbildung, Berufsausbildung und geeignete Arbeitsplätze.

Quelle: neues deutschland (ots)

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