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NDR exklusiv: Offshore-Leaks-Daten werden teilweise zugänglich gemacht

Archivmeldung vom 15.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Die Namen und weitere Daten von mehr als einhunderttausend Treuhandgesellschaften und Firmen in Steueroasen sind von heute an für jeden Internetnutzer zugänglich. Wie der Norddeutsche Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung berichten, wird das Internationale Konsortium für Investigativen Journalismus (ICIJ) einen Teil der so genannten "Offshore-Leaks"-Daten am Sonnabend morgens im Internet veröffentlichen. "Dadurch wird die undurchsichtige Welt der Steueroasen endgültig aufgebrochen", heißt es aus dem ICIJ in Washington.

Die bisherige Diskretion in Steueroasen habe Korruption und Geldwäsche Vorschub geleistet. Das ICIJ verfügt über eine Festplatte mit insgesamt mehr als 2,5 Millionen Datensätzen aus zwei Firmen, die die Gründung von Treuhandgesellschaften (so genannte Trusts) und Firmen auf den Britischen Jungferninseln oder den Cook-Inseln vermitteln. Journalisten aus der ganzen Welt - darunter in Deutschland die Süddeutsche Zeitung und der NDR - hatten an dem Projekt "Offshore-Leaks" recherchiert.

Das Konsortium betonte, die Daten seien für die Veröffentlichung von Experten und Redakteuren aufbereitet worden. Sensible Informationen wie Nummern von Bankkonten, Kopien von Pässen, vertrauliche Korrespondenzen oder Lebensläufe sind demnach weiterhin nicht auffindbar. Internetnutzer können allerdings Zusammenhänge zwischen Offshore-Firmen und ihren Gesellschaftern und Direktoren ermitteln. "Dies ist ein Beitrag zur lange geforderten Transparenz in Steueroasen", sagte ICIJ-Chef Gerard Ryle NDR und Süddeutscher Zeitung. Die Quelle, die die Daten geliefert hatte, bleibe weiterhin geschützt. Eine ungefilterte Veröffentlichung von Recherchematerialien oder eine Weitergabe sensibler Daten sei zudem weiterhin ausgeschlossen.

Zuletzt hatte EU-Kommissar Algirdas Semeta das "Offshore-Leaks"-Projekt als wegweisend für die künftige Steuerpolitik bezeichnet. "Die Berichterstattung hat den Kern des Problems getroffen - Intransparenz", sagte Semeta. Das Thema Steuergerechtigkeit steht auch auf der Tagesordnung des G-8-Gipfels in der kommenden Woche in Nordirland.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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