Union warnt vor US-Truppenabzug aus Europa

Bild: SIPER / Eigenes Werk
Unions-Fraktionschef Jens Spahn warnt vor einem US-Truppenabzug aus Europa. "Ich war gerade in den USA, habe mich mit Regierungsmitgliedern getroffen. Die Warnungen sind eindeutig: Es gibt keine Garantie dafür, dass sie hierbleiben", sagte der CDU-Politiker dem "Stern".
"Die USA nehmen in ihren Planungen auf uns nur bedingt Rücksicht, sie
können ihre Pläne kurzfristig ändern. Ich habe den Eindruck, das ist
hier noch nicht eindeutig verstanden. Und das finde ich alarmierend."
Spahn
erneuerte seine Forderung, die nukleare Abschreckung in Europa neu zu
organisieren. "Der Kanzler und ich sind uns völlig einig: Wir müssen die
amerikanische Abschreckung für Deutschland sichern. Aber wir müssen
parallel klären, wie sich die nukleare Teilhabe in Europa organisieren
lässt", sagte er.
"Wenn ich mit dem stellvertretenden
Verteidigungsminister in Washington, Stephen A. Feinberg, rede, sagt der
mir: Stellt euch drauf ein, dass wir all unsere Aufmerksamkeit auf
China richten. Da können wir nicht einfach sagen: Uns doch egal."
Der
Christdemokrat nahm zudem US-Präsident Donald Trump gegen
Faschismus-Vorwürfe in Schutz. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu
schnell bei solchen Zuschreibungen landen", sagte er. "Die USA sind ein
Rechtsstaat mit sehr langer Tradition. Es gibt Regeln, Gewaltenteilung,
klassische Mechanismen der Gesetzgebung. Klar, Trump stellt
Institutionen infrage, er würdigt Teile der Gesellschaft herab - das
verbietet sich alles. Gleichzeitig handelt er konsequent gegen ein
Unrechtsregime wie die Mullahs im Iran. Also, faschistisch ist das noch
nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur