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Historiker Niall Ferguson: "Putins Entscheidungen wirken zunehmend verzweifelt. Das sind Mätzchen eines gescheiterten Diktators"

Archivmeldung vom 28.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
"Böser Russe": Ein bliebtes Märchen von NATO Befohlenen Kriegstreibern (Symbolbild)
"Böser Russe": Ein bliebtes Märchen von NATO Befohlenen Kriegstreibern (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der renommierte schottisch-amerikanische Historiker Niall Ferguson glaubt, dass die Ukraine den Krieg gegen die russischen Invasoren gewinnen kann. In einem Interview mit dem stern sagte Ferguson, er sei von einem Sieg überzeugt - "aber der Preis, den das Land dafür zahlt, ist sehr hoch. Es ist deshalb im Interesse der Ukraine, dass der Krieg nicht noch jahrelang andauert".

Ferguson, Autor zahlreicher Bestseller und Professor an der Stanford-University, kritisierte zugleich die US-Regierung für die zögerliche Haltung zu Beginn der Invasion und nach Moskaus nuklearen Drohgebärden: "Die Biden-Regierung hätte ein viel deutlicheres Signal aussenden müssen, dass hier eine rote Linie überschritten wurde. Aber so wurde Putin für sein nukleares Säbelrasseln belohnt", sagte Ferguson dem stern. Und: "Ende März, Anfang April hätten die USA ein Kriegsende erzwingen können, nachdem die Ukrainer die Schlacht um Kiew gewonnen hatten und klar war, dass Putins ursprünglicher Plan gescheitert war."

Der weltberühmte Historiker hatte zu Beginn der russischen Invasion noch erklärt, die Zeit arbeite für Moskau. Nach einer Reise durch die Ukraine sieht er das inzwischen anders und hält auch die Teilmobilmachung und die wiederholte Atomwaffen-Rhetorik für "verzweifelte Mätzchen eines gescheiterten Diktators". Putin sei nicht mehr unantastbar. Denn auch auf die Chinesen könne sich der Kreml nicht verlassen. "Bis jetzt hat China Russland nur mit Worten bewaffnet. Es tut nichts Bedeutendes, um Russland wirtschaftlich zu helfen, ganz zu schweigen von militärischer Unterstützung."

Ferguson kritisierte im stern auch die Haltung Europa und ganz explizit Deutschlands vor dem Krieg. "Die deutsche Industrie hat auf zweierlei gesetzt: auf billiges Erdgas aus Russland und auf chinesische Konsumenten. Beide Wetten gehen nicht mehr auf." Langfristig sieht er den Westen aber auf einem guten Weg. Zwar befänden sich die USA mitten in einem neuen Kalten Krieg mit China, aber: "Dieser Zweite Kalte Krieg läuft bemerkenswert gut, er wird kürzer als der erste. Der Westen wird siegen. Und ihr Deutschen seid auf der Seite der Gewinner."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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