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Friedensfahrer Berlin-Moskau berichten über ihre Eindrücke

Archivmeldung vom 11.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Friedensfahrt 2016
Friedensfahrt 2016

Nicht einfach nur als Touristen haben sich die Teilnehmer der Friedensfahrt Berlin-Moskau eingestuft, die auf Initiative des internationalen Vereins Druschba Global am 23. Juli am Brandenburger Tor starteten und durch 45 Städte Russlands gereist sind.

Nikolaj Jolkinm, vom russischen online Magazin "Sputnik", hatte die Möglichkeit mit den Friedensfahrern zu sprechen. In seinem Bericht bei der deutschen Ausgabe heißt es dazu: "Ihren Wunsch, Frieden, Freundschaft und Zusammenarbeit mit Russland zu manifestieren, sehen viele Russen nach den Worten eines Teilnehmers der 340 Mann starken Reisegruppe der Friedensfahrer als selbstverständlich an.

„Sie sind sich nicht bewusst, wo die deutsche Medienlandschaft und die deutsche Politik stehen und was sie mit uns machen. Russische Medien sollen ihren Landsleuten erklären, was in Deutschland und in ganz Europa los ist und warum wir in Russland mit der Friedensmission unterwegs sind.“

Die Friedensfahrer teilten sich in sieben Strecken auf: Neben der Hauptroute im europäischen Teil Russlands ging es zum Baikalsee, durch die nordwestliche Teilrepublik Karelien, zum Goldenen Ring altrussischer Städte, den Wolga-Fluss entlang bis auf die Krim und in den Kaukasus. Einer der Mitveranstalter der Friedensfahrt, der Musiker Owe Schattauer, wählte die letzte Route, nach seinen Worten eine exotische.

Exotische Route durch den Kaukasus

„Vor zwei Jahren war ich allein in Moskau, letztes Jahr mit 230 Leuten auf der ersten Friedensfahrt, dieses Jahr auf der zweiten mit über 300 aus 16 Nationen. Ich hatte vor, tiefer in die russische Seele einzutauchen.“

Diese „verrückte“ Reise mit seinen Freunden habe ihm quasi eine kleine Weltreise durch alle Religionen und sämtliche Vegetationszonen beschert. „Es war ein wunderschönes Abenteuer, durch das große Russland zu fahren. Und auch noch nach Tschetschenien! Davor ist man durch unsere Medien etwas manipuliert an Tschetschenien herangetreten. Mein Vater sagte noch, Junge, willst du das wirklich tun, weil er nur die Berichte unserer Medien über Tschetschenien kennt.“

Schattauer empfiehlt jedem, der das hört, nach Grosny, die Hauptstadt Tschetscheniens, zu fahren. „Sagen Sie dort einfach:,Ach, mazila!‘ (Pfeife im Fußball – Red.) Und dann lachen und strahlen die Leute. Und wir fühlten uns alle sicher dort. Eine wunderschöne Stadt ist Grosny. Und auch die Bevölkerung, das zieht sich durch die gesamte Russland-Reise. Wenn man freundlich lächelt und guten Tag sagt, lächeln sie alle zurück, und innerhalb von zwei, drei Minuten hat man ein warmherziges Gespräch.“

Einzige europäische Region mit Buddhismus

Verblüfft erzählt der Musiker eine Geschichte aus Kalmückien. „Wir waren in einer sehr kleinen Teilrepublik Russlands, wo der buddhistische Glaube überwiegt. Die einzige Region in Europa, wo der Buddhismus gelebt wird. Eine echt exotische Reise um die Welt innerhalb von Russland, und das war nur ein kleiner Teil. Ich muss wiederkommen, um die anderen Wunder dieses Landes kennenzulernen.“

In Lettland ist es nicht erwünscht, positiv über Russland zu reden

Während der Reise von der russischen Exklave Kaliningrad durch Lettland hat Schattauer an einem Grenzdorf angehalten.

„Wir haben dort Leute befragt, ob sie sich von Russland in irgendeiner Form bedroht fühlen, weil das in unseren Nachrichten immer als Grund angenommen wird, dort Nato-Truppen zu stationieren. Sie haben gelacht, als ob ich einen Witz erzählen würde. Das war ganz einstimmig in dem Dorf.“

Der Friedensfahrt-Initiator fragte, ob sie das auch vor der Kamera sagen würden?

„Dann sagten die Leute, bitte nicht vor der Kamera, das mag unsere Regierung nicht! Das bedeutet, in Lettland ist es nicht erwünscht, dass man positiv über Russland redet. Ganz wie zur DDR-Zeit. Da durften wir auch nichts gegen unsere sozialistische Regierung sagen. Das war auch verboten. Und so waren die jetzt in Lettland, in einem angeblich freien demokratischen Land, wo den Bürgern verboten wird, ihre Sympathie zu Russland öffentlich auszudrücken.“

Konstantin Ermish meint, dass die Deutschen, die nach Russland gekommen sind, „eine Idee vereint – das Land zu besuchen, über das die westlichen Medien nicht gut sprechen. Diese Menschen stiegen in ihre Autos, einige in den Bus, andere auf ihre Motorräder und fuhren, um alles mit eigenen Augen zu sehen, auch in die Augen der Russen zu schauen und mit ihnen über Probleme zu sprechen, die uns alle betreffen.“

Warum stehen die Friedensfahrer im krassen Widerspruch zur Bundesregierung?

Die Friedensfahrer wurden von Russen gefragt, warum die deutsche Regierung nicht so gegenüber Russland eingestellt ist, wie die einfachen Deutschen. Der geopolitische Analytiker und Krisenforscher Dr. Rainer Rothfuß kennt die Antwort:

„Die wahren Machtstrukturen sind unsichtbar. Es geht hier um geopolitische Interessen. Deutschland ist zwar wirtschaftlich stark, aber im geopolitischen Konzert der Mächte extrem schwach.“

Die hauptsächlich führende Macht in der Welt, die USA, hätten kein Interesse daran, ist sich der Wissenschaftler sicher, „das haben Geostrategen wie George Friedman auch schon ganz öffentlich geäußert, dass Deutschland und Russland Partner, Freunde werden und in einer eurasischen Integrationszone zusammenwachsen. Das fürchten die Amerikaner als Konkurrenz. Sie wollen die Vorherrschaft behalten, und das ist ein ganz natürlicher Vorgang.“

Wer das nicht in der Analyse und Interpretation des politischen Geschehens berücksichtige, so Rothfuß, der sei einfach naiv, egal ob er Politiker oder Journalist sei.

„Die deutsche Bundesregierung darf einfach nicht anders, als sie momentan tut. Jetzt sehen wir aber Chancen dadurch, dass die US-Regierung momentan mit ihrem Wirtschaftskrieg nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen Deutschland übertreibt, wenn Deutschland versucht, gemeinsam mit Russland eine verlässliche Energieversorgung über Nord Stream 2 herzustellen. Dann merken wir auf einmal, dass unsere amerikanischen,Freunde‘ sofort das Messer auspacken, wenn es an ihre eigenen geopolitischen Interessen im Energieversorgungsbereich geht.“

Der Mitinitiator der Friedensfahrt hofft, dass die Öffentlichkeit, die Medien und schließlich die Politik erwachen und sehen, dass „uns die Freunde im Osten näher und für uns wichtiger sind als die vermeintlichen Freunde im Westen“.

Gemeinsam zur WM nach Russland

Für das nächste Jahr mit der Fußballweltmeisterschaft in Russland will Druschba Global e.V. alle großen Fußballvereine in Deutschland anschreiben und sie einladen, zusammen zur WM nach Russland zu fahren.

„Es ist uns wichtig, eben diese Chance zu nutzen, um Menschen aus allen Bereichen der Bevölkerung zu motivieren, zu diesem Event nicht nur mit Autos, sondern auch eventuell mit Zügen zu fahren.“

Das habe beim Confed-Cup nicht geklappt, bedauert Rothfuß, weil die Medien in Deutschland einfach eine Mauer aufgebaut hätten.

„Wenn der Confed-Cup gut funktioniert, dann heißt es, das sei nur eine Putin-Show. Auch die „Neue Zürcher Zeitung“ alarmiert: Die russischen Hooligans bereiten sich schon vor und machen Kampfsporttraining.“

Der normale Bürger solle so in Angst und Schrecken versetzt werden, kommt der Politologe zum Schluss, „dass er denkt, nein, mit meinem zwölfjährigen Sohn kann ich jetzt nicht nach Kasan zur WM fliegen. Wir werden vielleicht von Hooligans zusammengeschlagen.“

Deswegen erachtet Rothfuß es als extrem wichtig, vor diesem großen Event auf dem Planeten, viel größer als eine Olympiade, schon Arbeit zu leisten, um Russland einfach als Mitglied in die Völkergemeinschaft hinein zu holen. Er warnt: „Wir werden noch viele schlimme Angriffe gegen Russland seitens der Medien sehen, bevor am 14. Juni 2018 in Moskau das Eröffnungsspiel steigt. Es wird seitens der Geostrategen versucht werden, zu verhindern, dass Russland die WM erfolgreich durchführen kann.“

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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