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Britischer Nahost-Experte: "Der Irak ist zu einem Hinterland Irans geworden"

Archivmeldung vom 12.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Irak und naher Osten inkl. Osteuropa
Irak und naher Osten inkl. Osteuropa

Bild: Google Maps /Ott

Mit Blick auf die Parlamentswahl im Irak an diesem Samstag warnt der britische Nahost-Experte Janroj Yilmaz Keles vor einem sich weiter ausbreitenden Einfluss der schiitischen Mullahs aus Teheran im Nachbarland. "Der Irak ist zu einem Hinterland Irans geworden", sagte Keles der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Der iranische Expansionismus im Irak hat Einfluss auf das irakische Militär, politische Parteien, Wirtschafts- und Kulturkreise. Ohne iranischen Segen kann die irakische Regierung keine Entscheidung treffen", sagte der an der Middlesex University London tätige Wissenschaftler.

Keles geht nicht davon aus, dass die Wahl und die anschließende Regierungsbildung den Irak stabilisieren wird. "Der Mangel an demokratischen Werten und Institutionen, der Machtkampf zwischen verschiedenen Akteuren und Gruppen über Ressourcen, Korruption und die sektiererische Mentalität in Bagdad lassen eine gemeinsame rationale Einheit im Irak unwahrscheinlich erscheinen", sagte Keles.

Mit Blick auf das Unabhängigkeitsstreben der Kurden im Irak sagte Keles: "Ein unabhängiges Kurdistan sollte durch eine Art samtene Scheidung zwischen dem arabischen Irak und der Region Kurdistan erreicht werden, ähnlich der Auflösung der ehemaligen Tschechoslowakei im Jahr 1993." In diesem Zusammenhang sei "die Kurdenfrage ein internationales Problem, das einer internationalen Antwort bedarf". Die UN, die EU, die USA und die Arabische Liga können eine entscheidende Rolle bei der friedlichen Lösung des Problems spielen. Keles: "Der beste Weg dafür ist eine Vereinbarung mit der irakischen Regierung.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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