Kiesewetter drängt auf deutlich mehr Ukraine-Militärhilfe

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Vor dem Hintergrund des jüngsten russischen Vorgehens hat der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter die Ukraine-Militärhilfe der eigenen Regierung scharf kritisiert. "Die Bundesregierung hat ja von Beginn an klargestellt, dass sie bei der Unterstützung der Ukraine auf Kontinuität setzen wird", sagte er dem "Tagesspiegel" etwa mit Blick auf auch von der schwarz-roten Koalition bisher nicht zur Verfügung gestellte Taurus-Marschflugkörper.
"Insofern ist damit zu rechnen, dass wie bisher zu spät, zu wenig und
dass bestimmte Dinge nicht geliefert werden, die zum Beispiel durch die
SPD ausgeschlossen wurden."
Über die "konsequenzlosen
Betroffenheitsbekundungen und ausschließlich verbalen Verurteilungen aus
westlichen Staaten" könne Russland nur lachen, sagte Kiesewetter
weiter. Er sprach von einem "strategischen Fehler", die Militärhilfe für
Kiew nicht deutlich auszuweiten, was einfach möglich sei, da diese von
der Schuldenbremse ausgenommen wurde. "Deshalb kann die Bundesregierung
deutlich mehr tun und liefern sowie Mittel freimachen, die als
finanzielle Unterstützung in die Rüstungsproduktion der Ukraine
fließen."
Der Grünen-Politiker Sebastian Schäfer setzt sich
ebenfalls für eine deutliche Ausweitung des entsprechenden
Haushaltspostens ein, für den die Bundesregierung aktuell neun
Milliarden Euro im Jahr vorsieht. Die neue Ausnahme im Grundgesetz mache
"viel mehr möglich, und das wäre dringend notwendig".
Dafür
müssten ihm zufolge auch nicht neue Waffenkäufe selbst getätigt werden.
"Es gibt in der ukrainischen Rüstungsindustrie nach wie vor ungenutzte
Kapazitäten. Da mangelt es schlicht an Geld", so Schäfer. Von den
jüngsten Unterstützungsversprechen der Regierung bleibt nach Ansicht
Schäfers daher auch nicht viel übrig. "Im Bundeshaushalt, wo Politik
real wird, ist davon nichts zu sehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur