Merz und Macron wollen "deutsch-französischen Neustart für Europa"
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zu Beginn seiner Amtszeit den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron in Paris besucht und mit diesem eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Man werde den aktuellen Herausforderungen nur gerecht, wenn Deutschland und Frankreich enger zusammenstehen als in der Vergangenheit. "Deshalb haben Emmanuel Macron und ich einen deutsch-französischen Neustart für Europa vereinbart", sagte Merz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Macron.
Dazu werde man der deutsch-französischen Freundschaft "neuen Schwung
verleihen" und Formate wie den E3-Prozess mit Großbritannien oder das
Weimarer Dreieck mit Polen weiterentwickeln.
Merz stellte in
Aussicht, dass die Unterstützung für die Ukraine künftig besser
koordiniert werden soll, unter anderem in einem Format aus den
jeweiligen Regierungschefs, Verteidigungs- und Außenministern.
US-Präsident Donald Trump habe die volle Unterstützung, "wenn es darum
geht, ein Ende des Krieges herbeizuführen und das Töten in der Ukraine
zu beenden". Sobald ein Waffenstillstand vereinbart ist, sei man bereit,
sich "unter der Führung und Beteiligung der USA" an dessen Überwachung
mitzuwirken, so Merz. Bedingung dafür sei ein Friedensabkommen.
Merz
nannte die deutsch-französische Freundschaft ein Geschenk, das nicht
selbstverständlich sei. "Ich bin dankbar, dass ich auch in diesen Tagen
nach Paris kommen kann, denn die deutsch-französische Freundschaft, sie
ist ein Geschenk. Ein Geschenk der Vergebung und der Versöhnung - gerade
auch für uns Deutsche - und sie ist das Ergebnis großer politischer
Weitsicht derer, die vor über 70 Jahren in dieser Verantwortung
gestanden haben."
Macron bezeichnete es als "Ehre", dass die
Amtszeit von Merz in Paris beginne. Er verwies darauf, dass das Ziel
sei, nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich zu
stärken, sondern Freundschaft zu schaffen. Mit Merz teile er die
Überzeugung, dass man sich für Europa nur einsetzen könne, wenn
Deutschland und Frankreich sich in der jeweiligen Wirtschafts- und
Sozialpolitik annähern.
Europa müsse souveräner werden, forderte
Macron. Zudem pochte er auf eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Europas und verwies zugleich auf die Notwendigkeit von Klimaschutz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur