Mayer kritisiert Israel-Waffenstopp wegen militärischer Abhängigkeit
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer kritisiert den teilweisen Waffenexportstopp der Bundesregierung nach Israel scharf. Die Entscheidung sei ohne ausreichende Abstimmung mit seiner Partei getroffen worden. "Es ist mit Sicherheit so, dass diese Entscheidung vom Bundeskanzler Friedrich Merz ohne intensivere Konsultation und insbesondere auch Abstimmung mit der CSU und auch mit der Spitze der CSU getroffen wurde", sagte Mayer am Samstag den Sendern RTL und ntv.
"Ich möchte den Behauptungen entgegentreten, dass diese Entscheidung mit
allen Koalitionspartnern einvernehmlich abgestimmt worden sei".
Mayer
sieht in der Entscheidung eine rein symbolische Maßnahme, die mehr
Schaden anrichte, als nutze. "Rational halte ich die Entscheidung
tatsächlich wirklich aus mehrerlei Gründen für falsch. Es ist eine
falsche Symbolpolitik", sagte der CSU-Politiker.
Deutschland sei
sicherheitspolitisch in vielen Bereichen auf Israel angewiesen - etwa
bei der Beschaffung von Raketenabwehrsystemen oder geheimdienstlichen
Informationen. "Wir sind deutlich mehr von Israel abhängig als
umgekehrt", so Mayer weiter. Auch strategisch sei die Entscheidung aus
seiner Sicht verfehlt: "Es ist nicht sehr clever, wenn wir einerseits
jetzt einen Exportstopp in Teilen für Israel verhängen - ganz abgesehen
davon, dass wir natürlich die Hamas, eine brutale, menschenverachtende
Terrororganisation, durch diese Entscheidung auch ein Stück weit
belohnen".
Zugleich räumte Mayer ein, dass das Parlament keine
direkten Mittel habe, gegen die Entscheidung der Bundesregierung
vorzugehen. "Entscheidungen im Bundessicherheitsrat entziehen sich der
unmittelbaren Beteiligung des Parlamentes", so Mayer. Dennoch warnt er
vor langfristigen Konsequenzen und sieht keine unmittelbaren
Verbesserungen durch den Exportstopp. "Es wird durch diese Entscheidung
keine einzige Geisel freikommen. Es wird keinem einzigen hungernden Kind
im Gazastreifen geholfen", sagte er. Für Mayer bleibt das Ziel klar:
"Unser Hauptziel muss weiterhin sein, die brutale Terrororganisation
Hamas zu Fall zu bringen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur