EU-Parlament stimmt Lockerung von CO2-Vorgaben für Autohersteller zu

Bild: Eigenes Werk /OTT
Das Europäische Parlament hat am Donnerstag einer Lockerung der CO2-Emissionsvorschriften für neue Pkw und Transporter zugestimmt. Mit 458 Stimmen dafür, 101 dagegen und 14 Enthaltungen nahmen die Abgeordneten den Vorschlag der EU-Kommission an. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss es nun formell auch vom Rat gebilligt werden, der den gleichen Text bereits am Mittwoch angenommen hatte.
Die sogenannten "Flottengrenzwerte" sind Teil des "Fit-for-55"-Pakets
der Europäischen Union, mit dem die EU von einem Pfad für eine
Erderhitzung von über vier Grad Celsius auf einen Pfad umsteuerte, mit
dem der Klimawandel Experten zufolge auf etwas über zwei Grad Celsius
begrenzt werden könnte. Die Grenzwerte sehen vor, dass alle in der EU
zugelassenen Neuwagen aktuell durchschnittlich 93,6 Gramm CO2 pro
Kilometer ausstoßen dürfen. Der Wert wird schrittweise abgesenkt, 2035
soll er auf null Gramm pro Kilometer fallen.
Die vom EU-Parlament
gebilligte Änderung soll den Herstellern die Möglichkeit geben, ihren
Verpflichtungen für die Jahre 2025, 2026 und 2027 nachzukommen, indem
sie ihre Emissionsleistung über den gesamten Dreijahreszeitraum mitteln,
anstatt jedes einzelne Jahr zu bewerten. Dies macht es möglich,
Emissionsüberschreitungen in einem Jahr durch eine Übererfüllung der
Ziele in einem der Folgejahre auszugleichen und so Strafzahlungen zu
vermeiden.
Die Grenzwerte bleiben damit unverändert. Kritik an
dem Vorschlag der EU-Kommission gab es dennoch: Weil eine Übererfüllung
der Ziele in anderen Jahren eine Überschreitung der Emissionsgrenzen
ausgleichen kann, wird insgesamt weniger CO2 eingespart als ursprünglich
geplant.
Quelle: dts Nachrichtenagentur