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Deutsche Bank fordert angeblich Rabatt für Postbank

Archivmeldung vom 13.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Deutsche Bank will nach Informationen des «Handelsblatts» die Postbank aufgrund des Preisverfalls der Aktie günstiger als bisher vereinbart kaufen. Bis Ende dieser Woche solle eine Einigung mit der Postbank-Mutter Post gefunden werden.

Die Deutsche Bank wolle erreichen, dass der Postbank-Deal vor dem Hintergrund der zugespitzten Finanzkrise in Details verändert werde, schreibt das Wirtschaftsblatt in seiner heutigen Ausgabe. «Es ist ja eindeutig, dass das Wertvolumen der Postbank konstant nach unten gegangen ist, deshalb sind Nachbesserungen nicht auszuschließen», zitiert das Blatt aus Finanzkreisen.

Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte diese «Marktspekulationen» zu einem neuen Deal nicht kommentieren. «Wir halten am Einstieg im ersten Quartal fest», sagte Sprecher Ronald Weichert. Post-Sprecherin Silje Skogstad wollte sich zu dem Bericht ebenfalls nicht äußern und sagte: «Wir haben einen Vertrag mit der Deutschen Bank und dazu stehen wir.» Beide Seiten wollten sich auch nicht dazu äußern, ob es angesichts der veränderten Lage bereits Gespräche oder Nachverhandlungen gebe.

Die noch kurz vor der Lehman-Pleite zwischen Deutscher Bank und Post getroffene Preisvereinbarung erscheint nach dem massivem Kursrückgang der Postbank-Aktie inzwischen als stark überteuert. Die bisherige Kaufvereinbarung sieht vor, dass die Deutsche Bank im ersten Quartal 2009 zunächst 29,75 Prozent der Postbank zum Preis von 57,25 Euro pro Aktie und damit für zusammen rund 2,79 Milliarden Euro kauft. Für weitere Anteile sind Optionen vereinbart. Die Aktie der Postbank notierte zuletzt allerdings nur noch bei rund 13 Euro, so dass die Deutsche Bank ein Vielfaches des aktuellen Börsenkurses zahlen müsste.

Nach dem Bericht des Handelsblatts könnte ein Kompromiss ähnlich aussehen wie bei der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank. Dafür würde die Deutsche Bank bereits früher einen größeren Anteil an der Postbank übernehmen, damit die Post schneller an Liquidität kommt. Im Gegenzug würde die Post den Verkaufspreis pro Aktie reduzieren.

Post-Vorstandschef Frank Appel hatte schon in den vergangenen Monaten signalisiert, dass die Post sich bewegen könnte, wenn die Deutsche Bank auf sie zukommen würde und dies auch zum Vorteil der Post wäre. Allerdings schließt diese Position wohl einen «Rabatt» auf den vereinbarten Preis für die erste Tranche aus, der direkt zum Nachteil der Postbank-Mutter wäre.

Entsprechend wären andere Lösungen bei den vereinbarten Übernahmemodalitäten und Optionspreisen denkbar. Dazu könnte eine raschere Übernahme weiterer Post-Anteile gehören, die laut bisherigem Vertrag erst für später vorgesehen war. Dass die Post der Deutschen Bank bei der ersten Tranche entgegenkommen wird, hält Commerzbank- Analyst Frank Skodzik für unwahrscheinlich. «Möglicherweise würde sich für die Post ein Vorteil ergeben, wenn die zweite Tranche zeitlich vorgezogen wird. Dann könnte auch ein etwas niedrigerer Preis möglich sein.»

Für eine zweite Phase hat die Deutsche Bank die Option, innerhalb von ein bis drei Jahren ein weiteres Aktienpaket in Höhe von 18 Prozent für 55 Euro je Aktie zu erwerben. Die Post hat ihrerseits innerhalb des dritten Jahres die Möglichkeit, 20,25 Prozent plus eine Aktie zu 42,80 Euro je Stück zu verkaufen.

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