Braunkohle: RWE bekräftigt Ausstiegspläne bis 2030
RWE-Chef Markus Krebber bekräftigt den Kohleausstieg 2030 und nennt Bedingungen für eine Fortführung. "Am 31. März 2030 ist für uns Schluss mit der Braunkohle in NRW. So haben wir es mit Bund und Land vereinbart", sagte Krebber der "Rheinischen Post".
"Ab 2026 wird die Politik die Lage überprüfen. Wenn sie dann der Meinung
ist, dass Braunkohle weiter als Reserve nötig ist, stehen wir zwar
bereit. Doch dann muss der Staat diese Reserve organisieren und auch die
nötigen CO2-Zertifikate bezahlen. Wir betreiben die Anlagen dann nur
noch gegen Kostenerstattung im Auftrag der Regierung."
Organisatorisch
ist RWE auf beides vorbereitet: "Unsere Planungen sind auf die
Abschaltung 2030 ausgerichtet. Eine Reserve für weitere drei Jahre wäre
möglich. Das haben wir der Politik zugesagt und war Teil des Vertrages
zum Ausstieg 2030." Konkret: "Derzeit haben wir noch rund 6.000
Mitarbeiter in der Braunkohle. Bis 2030 wird die Zahl auf rund 2.000
sinken. Für unsere Beschäftigten ist Planungssicherheit wichtig. Sollte
die Politik eine Reserve nach 2030 beschließen, müssten wir uns
anschauen, ob Umplanungen nötig sind", sagte der RWE-Chef. RWE hat drei
Tagebaue in NRW und ist der größte Braunkohle-Verstromer.
Für
eine Renaissance der Kernkraft sieht Krebber keine Chance: "Für jede
Technologie braucht es gesellschaftliche Akzeptanz. Ich sehe nicht, dass
es die in Deutschland für die Kernkraft in einer Breite gibt, die für
Milliarden-Investitionen notwendig wäre. Das Thema Kernkraft ist für uns
in Deutschland durch. Unsere deutschen Kernkraftwerke befinden sich im
Rückbau."
Aber RWE schaut sich neue Technologien an: "Wir schauen
uns alle bestehenden und neuen Technologien zur Stromerzeugung an. Dazu
gehören auch die Entwicklung von Fusionstechnik und Small Modular
Reactors, wie sie in den USA geplant sind. Ob in Deutschland in den
kommenden Jahrzehnten Investitionen möglich sind, ist eine Frage der
gesellschaftlichen Akzeptanz und politischen Rahmenbedingungen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur