Hornbach eröffnet weniger neue Standorte in Deutschland

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Der Baumarktbetreiber Hornbach wird künftig den Schwerpunkt bei Neueröffnungen von Filialen im Ausland legen. Es gebe auch noch Perspektiven für neue Märkte in Deutschland, sagte Albrecht Hornbach, Vorstandschef und Gesellschafter des Unternehmens, dem "Handelsblatt".
"Aber die Mehrzahl der neuen Standorte wird wohl im Ausland entstehen",
sagte er. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in Deutschland gute
Standorte finden, ist viel geringer, als wenn man jetzt nach Rumänien
oder in andere Länder schaut."
Ohnehin werde das Unternehmen pro
Jahr nur noch eine Handvoll Märkte eröffnen, in diesem Jahr werden es
vier sein. "Wir hatten einmal ein Jahr, da haben wir elf Standorte
eröffnet", sagte Hornbach, "so schnell geht es heute nicht mehr." Der
Wettbewerb werde immer dichter und auch die Rentabilität werde belastet
durch höhere Grundstückskosten und höhere Baukosten. Neueröffnungen
seien eine erhebliche Investition. "Das können pro Standort schon mal 40
Millionen Euro sein."
Das Unternehmen macht einen immer größeren
Teil des Umsatzes im Internet. "In der Pandemie, als die Geschäfte
geschlossen hatten, war der Umsatzanteil schon mal bei 20 Prozent,
aktuell liegt er bei 13 Prozent, steigt aber wieder", sagte Hornbach.
"Wenn es so weitergeht, dann machen wir bald eine Milliarde
E-Commerce-Umsatz."
Der Aktienkurs von Hornbach leide auch unter
der schlechten Stimmung in der Branche, so der Hornbach-Chef: "Die
Baumarktbranche redet sich ja permanent selbst schlecht, klagt über
Kaufzurückhaltung und Konsolidierung." Dabei nage keiner am Hungertuch.
Trotzdem hofft er, dass die Investitionspakete der Bundesregierung bald
Wirkung zeigen, mahnt aber Eile an: "Die Absichten der Regierung müssen
jetzt auf die Straße kommen, sie müssen Wirkung zeigen. Sonst glaubt es
keiner."
Quelle: dts Nachrichtenagentur