RWE will schnelle Ausschreibung von Gaskraftwerken

Bild: Eigenes Werk /OTT
RWE-Chef Markus Krebber hat Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) aufgefordert, schnell neue Gaskraftwerke auszuschreiben. "Mit Blick auf die Versorgungssicherheit brauchen wir Gaskraftwerke, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Wir erwarten nun schnell Klarheit, wie der Bund den Bau anreizen will", sagte Krebber der "Rheinischen Post".
"Idealerweise schreibt er zehn Gigawatt sofort aus - in einem
wettbewerblichen Prozess, wo der günstigste Anbieter den Zuschlag
bekommt."
Krebber erwartet, dass die Kosten für diese
Versorgungssicherheit bei rund 0,2 Cent pro Kilowattstunde liegen
werden. "Das heißt weniger als ein Prozent des Strompreises", sagte er.
"Wir müssen jetzt schnell ins Bauen kommen - auch um den Kohleausstieg
zu ermöglichen. RWE plant, drei Gigawatt an Gas-Blöcken an bisherigen
Kohlestandorten in NRW zu bauen."
Die Bundesnetzagentur geht
davon aus, dass bis zum Jahr 2035 bis zu 22,4 Gigawatt steuerbare
Kapazitäten fehlen, wenn die Ausbauziele für die Erneuerbaren erreicht
werden und es zu keinen Stilllegungen kommt. Bei einer verzögerten
Energiewende könnten sogar 35,5 Gigawatt an steuerbaren Kapazitäten
nötig werden. Als steuerbare Kapazitäten gelten neben fossilen Gas- und
Kohlekraftwerken auch grüne Wasserstoff-Kraftwerke, Speicherkraftwerke
und Batteriespeicher. Zusätzlich können steuerbare Lasten und
E-Auto-Speicher zur Netzstabilität beitragen.
Der Bau von
Gaskraftwerken steht in der Kritik, weil ihr CO2-Ausstoß bei einem
Betrieb mit LNG-Gas den CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken übersteigen
kann. Der Einsatz von CCS, um das CO2 abzuscheiden und unterirdisch zu
lagern, ist bislang teuer und wird von Klimawissenschaftlern aufgrund
der Risiken und der begrenzten Kapazitäten nur für schwer vermeidbare
Emissionen empfohlen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur