Grenzstreit zwischen Thailand und Kambodscha eskaliert
Der schon lange andauernde Grenzstreit zwischen Thailand und Kambodscha spitzt sich immer weiter zu. In der Grenzregion kam es zur Wochenmitte zu Schusswechseln, wobei sich beide Länder gegenseitig vorwerfen, zuerst geschossen zu haben. Die Dorfbewohner auf der thailändischen Seite der Grenze wurden zur Evakuierung aufgefordert.
Dies folgte auf Thailands Entscheidung, den kambodschanischen
Botschafter auszuweisen und seinen eigenen Botschafter aus Phnom Penh
abzuberufen. Die thailändische Botschaft forderte zudem alle Thailänder
auf, Kambodscha zu verlassen. Alle Grenzübergänge zu Kambodscha wurden
vorerst geschlossen.
Das thailändische Militär teilte unterdessen
mit, militärische Ziele in Kambodscha angegriffen zu haben. Dabei
sollen F-16-Kampfflugzeuge eingesetzt worden sein. Das kambodschanische
Verteidigungsministerium warf Thailand vor, kambodschanisches
Territorium gewaltsam erobern zu wollen.
Der Grenzkonflikt
zwischen Thailand und Kambodscha schwelt bereits seit den 1950er-Jahren.
In der Auseinandersetzung geht es vor allem um den Tempel Prasat Preah
Vihear und das umliegende Gelände, was von Kambodscha kontrolliert wird.
Seit Jahresbeginn hatte sich der Konflikt wieder zugespitzt und zuletzt
auch zu politischen Konsequenzen geführt: Die thailändische
Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra wurde nach einem geleakten
Telefonat mit dem kambodschanischen Senatspräsidenten Hun Sen
suspendiert. Sie hatte sich dabei negativ über das thailändische Militär
geäußert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur