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Ukrainischer Botschafter drängt Bund zu Embargo auf russisches Gas

Archivmeldung vom 09.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gedenktafel am Ludwig-Erhard-Ufer in Berlin-Tiergarten (Symbolbild)
Gedenktafel am Ludwig-Erhard-Ufer in Berlin-Tiergarten (Symbolbild)

Foto: OTFW
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk drängt Deutschland und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Stopp der Einfuhr russischer Energieträger. Berlins Weigerung, ein Embargo auf Gas und Öl aus Russland zu erheben, sei ein "Messer in den Rücken der Ukraine", sagte er der "Welt".

Melnyk geht davon aus, dass die Entscheidung der Bundesregierung keinen Bestand haben wird: "Wir glauben, dass diese Position moralisch nicht haltbar ist und fallen wird - wenn nicht in den nächsten Tagen, dann in den nächsten Wochen." Kritik übte der Diplomat auch an der deutschen Haltung, sich nicht vehementer für eine Eintrittsperspektive seines Landes in die EU einzusetzen: "Am Montag hat mein Präsident Selenskyj wieder mit Kanzler Scholz telefoniert. Es war, als ob man mit einer Wand gesprochen hätte."

Wolodymyr Selenskyj habe fast den Hörer aufgelegt, so der Botschafter. Selenskyj habe zu Scholz gesagt: "Das Hauptthema ist nicht humanitäre Hilfe, die geschieht sowieso. Wir möchten den Kandidatenstatus." Ziel sei es, dass die Ukraine in "spätestens fünf Jahren" aufgenommen werden könne. Aus Deutschland komme aber als Antwort nur: "Nein, nein, nö, nö", so Melnyk. Ausgenommen von seiner Kritik wollte der Botschafter die Zivilgesellschaft und die deutschen Medien wissen: "Die Medien, fast alle, sind auf unserer Seite, ebenso sehr, sehr viele Menschen. Dafür danken wir."

Die Bundestagssitzung, in der Scholz das Sondervermögen verkündete und er mit stehendem Applaus begrüßt wurde, empfindet Melnyk im Nachgang als unangenehm: "Ich war bei dieser Sitzung des Bundestags. Da war ein merkwürdiges Gefühl, als ob die Abgeordneten sich von einer Last befreiten. Man feierte eher sich selbst mit Standing Ovations." Seither seien zehn Tage vergangen, aber die Ukrainer würden kaum etwas von der Unterstützung spüren: "Keine Hilfe, die dem Ausmaß an Brutalität und Verzweiflung in meiner Heimat gerecht würde."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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