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ROG ruft zur Einhaltung der Pressefreiheit in Bolivien auf

Archivmeldung vom 14.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Flagge von Bolivien
Flagge von Bolivien

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Reporter ohne Grenzen" hat alle Konfliktparteien in Bolivien dazu aufgerufen, die Pressefreiheit zu respektieren und Berichterstattenden ihre Arbeit zu ermöglichen.

In der extrem aufgeheizten, polarisierten Stimmung zwischen Anhängern sowie Gegnern des ins mexikanische Exil geflohenen ehemaligen bolivianischen Präsidenten Evo Morales würden Medienschaffende zur Zielscheibe von Bedrohungen, Aggressionen und teilweise lebensgefährlicher Gewalt, teilte "Reporter ohne Grenzen" (ROG) am Donnerstag mit. Seit der Präsidentschaftswahl vom 20. Oktober seien zahlreiche Journalisten von Protestierenden und von der Polizei angegriffen worden. Zudem seien Fernseh- und Radiosender verwüstet worden und hätten den Sendebetrieb einstellen müssen.

"Die freie Berichterstattung darf nicht dem aktuellen Machtvakuum in Bolivien zum Opfer fallen", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. Die Angriffe "von allen Seiten" seien eine "immense Gefahr für die Pressefreiheit im Land. Wir fordern Politik, Militär, die Anführenden von Gewerkschaften und indigenen Gruppen sowie alle Demonstrierenden auf, die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten zu respektieren und ihre Sicherheit zu gewährleisten. In der aktuellen unübersichtlichen Situation ist ihre Arbeit wichtiger denn je für die Bevölkerung", so der ROG-Geschäftsführer weiter.

Seit den Wahlen am 20. Oktober habe ROG mehr als 30 Verstöße gegen die Pressefreiheit gezählt. Angesichts der extremen Polarisierung der Gesellschaft seien sowohl Morales-nahe als auch oppositionelle Medien äußerst gefährdet. Eine Sendestation des privaten Fernsehsenders "Unitel" sei am 9. November in El Alto nahe der Hauptstadt La Paz von einer Gruppe Protestierender in Brand gesteckt und zerstört worden, berichtet ROG. Am selben Tag hätten Demonstrierende die staatlichen Sender "Bolivia TV" und Radio "Red Patria Nueva" besetzt, hätten die Beschäftigten gezwungen, die Gebäude zu verlassen und hätten die Sendesignale gekappt. Ebenfalls am 9. November sei José Aramayo, der Direktor eines Bürgerradios, das vom bolivianischen Landarbeiterverband betrieben wird, geschlagen worden, an einen Baum gebunden und öffentlich gedemütigt worden, so ROG weiter.

Am Abend des 11. November hätten Protestierende in La Paz das Haus der Fernsehmoderatorin Casimira Lema in Brand gesteckt. Ihr Arbeitgeber, der Sender "Television Universitaria" (TVU), hätte zu dem Zeitpunkt bereits angekündigt, aufgrund von Bedrohungen vorübergehend den Betrieb einzustellen. Mehrere andere Medien wie die Zeitung "Página 7" und der Fernsehsender "Red Uno", hätten ähnliche Maßnahmen ergriffen, um ihre Beschäftigten zu schützen, berichtet ROG. Dutzende Zeitungen hätten die Produktion ihrer Printausgaben eingestellt, weil sie die Sicherheit ihrer Austräger nicht gewährleisten könnten. Auch die Zahl der körperlichen Angriffe und Online-Attacken auf Reporter, die von den Protesten berichten, habe in den vergangenen Wochen stark zugenommen, so ROG. Auf der Rangliste der Pressefreiheit liege Bolivien auf Platz 113 von 180 Ländern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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