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Griechenland rechnet mit 15 Milliarden Euro durch Sonnenstromprojekt

Archivmeldung vom 16.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Kurt Bouda / pixelio.de
Bild: Kurt Bouda / pixelio.de

Die griechische Regierung setzt große Hoffnung auf das staatliche Sonnenstromprojekt Helios. Das Projekt werde "etwa 60.000 Arbeitsplätze schaffen", sagte der zuständige Energieminister George Papakonstantinou der Tageszeitung "Die Welt". Er rechnet außerdem damit, dass Athen aus dem Verkauf von Solarstrom "bis zu 15 Milliarden Euro an Staatseinnahmen erlösen kann, die zum Schuldenabbau verwendet werden können".

Beides, Arbeitsplätze wie Einnahmen, braucht Griechenland dringend, spielt die Industrie doch bislang kaum eine Rolle in der gebeutelten Wirtschaft des Landes. Erklärtes Ziel der Geldgeber und der Regierung in Athen ist es, dass das Land nach dem Auslaufen des europäischen Hilfsprogramms 2015 wieder auf eigenen Beinen stehen können soll. Das ehrgeizige Helios-Projekt soll Griechenlands 300 Sonnentage im Jahr zu Geld machen. Für den lukrativen Export des Stroms wären allerdings teure Hochspannungsleitungen über den Balkan und die Alpen nötig. Minister Papakonstantinou will das Problem nun teilweise umgehen: Zwar sehen die Pläne vor, dass rund vier Fünftel des Stroms tatsächlich über Hochspannungsnetze in andere europäische Länder exportiert werden. "Etwa zehn Prozent aber werden wir nur statistisch exportieren", sagte der Minister. "Das ist das erste Mal, dass jemand von der Möglichkeit des virtuellen Exports Gebrauch macht." Dieser Kunstgriff ist in einer EU-Verordnung von 2009 vorgesehen. "Die Energie wird in Griechenland verbraucht, aber in der Energiebilanz der Käuferländer berücksichtigt", sagte der Minister.

Das passt in die Strategie der EU-Kommission für Erneuerbare Energien, die vorsieht, einen europäischen Markt für Energie zu schaffen. Was nach Zahlenschieberei klingen mag, könnte in der Tat anderen europäischen Ländern dabei helfen, ihren Verpflichtungen nachzukommen. So haben Italien und Luxemburg deutlich gemacht, dass sie die ehrgeizigen EU-Klimaziele verfehlen werden. Die EU plant unter anderem, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien ! in jedem Land auf 20 Prozent zu steigern. "Wir sind in Gesprächen mit Italien und Luxemburg", bestätigte Papakonstantinou. "Und auch mit Deutschland, das seine Ziele zwar erreicht, das aber die Chance sieht, seine Energiekosten durch den Import griechischen Solarstroms zu senken, ob der nun physisch oder statistisch geschieht." Die Verhandlungen liefen, zunächst spreche man über 300 bis 500 Megawatt Leistung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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