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USA spionieren Russland hinterher – von einem Dorf aus

Archivmeldung vom 17.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Spionageradar im Firscherdorf Vardö
Spionageradar im Firscherdorf Vardö

Bild: Unbekannt / CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)

Es wird zügig gebaut in dem norwegischen Fischerdorf Vardö, einem verschlafenen Örtchen hinterm Polarkreis am östlichsten Zipfel Norwegens. Die USA stellen dort, vor Russlands Nase, eine neue Radarstation auf, wie die Zeitung „The New York Times“ berichtet.

Weiter berichtet Sputnik: Keine Industrie und die Einwohnerzahl ist in Vardö in den letzten 20 Jahren um die Hälfte geschrumpft. Doch seit einem Monat verbraucht die Gemeinde auf einmal verdächtig viel Strom. Der lokale Versorger musste sich mehr Brennstoff besorgen und sogar ein neues Hochleistungskabel verlegen, um dem Verbrauch nachzukommen, wie die Zeitung schreibt.

Grund dafür ist ein neues Radar der USA, das gerade auf einer Felsplatte oberhalb des Dorfes entsteht. Von dort aus ist es ein Katzensprung bis zum Heimathafen der russischen Nordmeerflotte, mit alle ihren Raketenkreuzern und Atom-U-Booten.

Eine weitere Radarstation der Amerikaner entsteht also in der Arktis. Hunderte Millionen US-Dollar soll sie kosten, wie die „New York Times“ schreibt. Moskau glaube, so das Blatt, dahinter stehe die Absicht des Pentagons „Putins wiedererstarkendes Russland einzukreisen und einzudämmen.“

Dass Vardös Ex-Bürgermeister Lasse Haughem Zeitungsinformationen zufolge ein Geheimdienstveteran ist, passt da wohl gut. Er erklärt: Vardö sei „für die USA und die westliche Welt sehr wichtig, weil sie von dort aus beobachten können, was die Russen tun.“ Diese Bedeutung des kleinen Dörfchens ist auch Russland bewusst:

„Moskau betrachtet Vardö als ein wichtiges Ziel. Bei einem Konflikt würde der kleine Ort als einer der ersten angegriffen werden“, sagte ein norwegischer Militärexperte laut dem Blatt.

Dass Russland in der Arktis militärisch und wirtschaftlich erstarkt, ist ein vorrangiges Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie die Zeitung schreibt. Die Region spiele eine Schlüsselrolle in der russischen Strategie der nuklearen Abschreckung.

Ein Grundstein dieser Strategie sind laut dem Blatt U-Boote der Borej-Klasse. Davon will Russland acht Stück bauen, mit je zwölf ballistischen Atomraketen an Bord. Das erste Unterwasserschiff dieses Typs, die Juri Dolgoruki, wurde bereits bei der Nordmeerflotte in Dienst gestellt.

Die Delphin-Klasse ist ein weiterer U-Boot-Typ der Russen, der ebenfalls mit ballistischen Raketen bewaffnet ist. Sechs dieser U-Boote sind laut der Zeitung in den Marinehäfen auf der Kola-Halbinsel stationiert – gerademal 60 Kilometer von Vardö entfernt, wo die USA ihre neue Radarstation errichten. Und sie wird nicht die erste sein: Ein anderes Radar betreiben die Vereinigten Staaten dort bereits, das Globus II. Im Jahr 2020 soll es nun mit der neuen Station verstärkt werden.

Neben diesen Radarsystemen sind in Norwegen fünf Fregatten der Fridtjof-Nansen-Klasse stationiert, wie die Zeitung schreibt. Diese sind mit dem Aegis-Überwachungs- und Feuerleitsystem ausgerüstet, welches ebenfalls Raketen verfolgen und bekämpfen kann.

Dabei hatte der russische Botschafter in Norwegen zuvor noch betont: Die Stationierung der Nato-Raketenabwehrsysteme auf norwegischem Boden werde für die gesamte Allianz Folgen haben, wie die Agentur „Tass“ berichtete. Unterschiedliche Positionen Russlands und der Nato hinsichtlich des Raketenschilds seien normal. „Doch müssen gute Nachbarn im Dialog Lösungen finden, die beide Seiten zufriedenstellen. Russland jedenfalls will die Arktis nicht militarisieren“, sagte der Diplomat.

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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