Laschet lobt Trumps Verhandlungen und kritisiert Vorgehen Europas
Archivmeldung vom 18.08.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschuss im Bundestag, Armin Laschet, hat die Verhandlungen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska gelobt. "Gut ist, dass Dynamik in die Diplomatie gekommen ist", sagte Laschet dem "Tagesspiegel".
Ihn störe die einseitige Skepsis und Kritik, die es von europäischer
Seite an dem Treffen gebe. "In früheren Zeiten freuten wir uns eher,
wenn sich der russische und der amerikanische Präsident verstanden. Das
waren Signale für Entspannung", sagte der CDU-Politiker. Es sei eine
Fehleinschätzung, dass Putin durch das Treffen mit Trump auf der
Weltbühne zurück sei. Russland habe in den vergangenen Jahren mit
zahlreichen Ländern stabile Beziehungen gepflegt. "Putin oder Lawrow
waren überall präsent, nur nicht in Europa."
Der frühere
Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen kritisierte stattdessen die
europäische Ukraine-Politik der vergangenen Jahre. "Europa hat in den
vergangenen Jahren viel Rhetorik aufgewendet, aber wenig Substanz",
sagte Laschet. Es sei das eigene Verschulden der Europäer, dass sie
nicht am Verhandlungstisch sitzen würden. In der Amtszeit von
US-Präsident Joe Biden habe man nur auf eine militärische Lösung
gesetzt. "Es ist schon eigenartig, wenn sich die Europäer jetzt
beschweren, dass sie nicht am Tisch saßen, wenn sie davor nie zu
Gesprächen bereit waren", sagte Laschet.
Bei den Verhandlungen
werde die Ukraine wohl auch Territorium abgeben müssen, räumte Laschet
ein: "Jeder weiß, dass am Ende auch über die besetzten Gebiete
gesprochen wird, aber niemand wagt es, das auszusprechen", sagte der
CDU-Politiker. Und weiter: "Entscheidend ist aber, dass wir eine
Annexion auf keinen Fall de jure völkerrechtlich anerkennen. Sonst hätte
sich der Krieg gelohnt. Das ist nicht akzeptabel."
Quelle: dts Nachrichtenagentur