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Nahrungskrise in Westafrika: Zehn Millionen Menschen bedroht

Archivmeldung vom 27.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Niger: Ein Dorf im Bezirk Dakoro. 5,4 Millionen Menschen in dem westafrikanischen Land sind vom Hunger bedroht. Bild. CARE/Melanie Brooks
Niger: Ein Dorf im Bezirk Dakoro. 5,4 Millionen Menschen in dem westafrikanischen Land sind vom Hunger bedroht. Bild. CARE/Melanie Brooks

Über zehn Millionen Menschen sind in der Sahelzone von einer Hungerkrise bedroht, warnt die Hilfsorganisation CARE. Die Regierungen von Niger, Mali und Tschad haben frühzeitig um Hilfe gebeten, nachdem unregelmäßige Regenfälle und Insektenplagen zu Missernten geführt hatten. Auch CARE wies bereits im Oktober letzten Jahres auf die sich abzeichnende Krise hin. Allein im Niger sind 5,4 Millionen Menschen vom Hunger bedroht, mindestens 1,3 Millionen benötigen sofort Nahrungshilfe. Letzte Woche hat die Europäische Union ihre humanitäre Hilfe für die Region verdoppelt, aber CARE weist darauf hin, dass noch wesentlich mehr Mittel benötigt werden.

"Einige Familien nehmen bereits jetzt nur noch einmal am Tag verwässerten Hirsebrei zu sich", berichtet Johannes Schoors, der CARE-Länderdirektor im Niger. "In einem normalen Jahr beginnt die sogenannte 'Hungerperiode' im April oder Mai, aber in diesem Jahr ist sie bereits heute im Gange." Die Situation sei besonders schwierig, da die am schlimmsten betroffenen Regionen über das ganze Land verstreut lägen, so Schoors. "Die am schwersten betroffenen Menschen leben in abgelegenen Landesteilen, die nur schwer und kostspielig zu erreichen sind."

Vielmehr hat sich nun ein willkommener Anlass geboten, die schwarz-gelbe Bundesregierung zu attackieren. Der Überwachungswahn gegen Sozialisten hat in der Bundesrepublik eine lange Geschichte. Die PDS wurde bereits seit 1995 observiert. Auch Regierungen unter Beteiligung der Sozialdemokraten setzten diese Praxis fort. Vor diesem Hintergrund klingen die Bekenntnisse von SPD-Abgeordneten zur »Freiheit des Mandats« nicht sonderlich glaubwürdig. Fraglich bleibt somit, wie die SPD künftig mit der Linkspartei umgehen wird. Einige Abgeordnete der LINKEN sind führenden Sozialdemokraten offenbar weiterhin suspekt. Sigmar Gabriel sprach kürzlich von »einer Zwangsehe aus Pragmatikern und Sektierern«. Weil die LINKE »unberechenbar« sei, schloss der SPD-Vorsitzende ein Bündnis mit ihr auf Bundesebene aus. Das ist immerhin konsequent.

Der Höhepunkt der Krise wird im März erwartet, doch in einigen Regionen sind die Nahrungsvorräte bereits jetzt aufgebraucht. Viehzüchter müssen ihre Tiere und anderen Besitz verkaufen, um sich Lebensmittel leisten zu können. Aber ohne Nutztiere verlieren die Menschen auch ihre Nahrungsgrundlage. Die Folge: Mehr Kinder leiden unter Mangelernährung und Wachstumsstörungen. Bereits heute ist jedes zweite Kind im Niger chronisch mangelernährt. Die immer häufiger aufeinanderfolgenden Dürren zeigen laut CARE auch deutlich die Notwendigkeit, von der Katastrophenhilfe zur Vorsorge umzudenken. "Die Welt muss begreifen, dass viele Teile des Nigers und der Sahelzone jetzt schon in einem Zustand chronischer Krise leben", so CARE-Länderdirektor Schoors. "Viele Familien haben sich noch immer nicht von der letzten Dürre erholen können."

CARE hat bereits im vergangenen Oktober damit begonnen, seine laufenden Programme aufzustocken, um 220.000 Menschen im Niger mit Bargeldauszahlungen, Schulspeisungen, Nahrung, Tiernahrung und Wasser zu unterstützen. CARE baut außerdem Lagerhallen und richtet Frühwarnsysteme ein, um der Nahrungsmittelknappheit vorbeugen zu können. Seit Jahren arbeitet die Hilfsorganisation daran, die Widerstandskräfte der Menschen zu stärken: Gemeinschaftsgärten und Kleinspargruppen helfen, Reserven zu bilden. Erfahrungen aus der Nahrungskrise 2005 zeigten: Es kostete weniger als einen Euro, Mangelernährung bei Kindern mit Vorsorgeprogrammen zu verhindern. Die Behandlung akut vom Hunger betroffener Kinder kostete dann zum Höhepunkt der Krise bereits über 60 Euro.

"Wir wissen, was funktioniert, aber die Hilfe muss in einem größeren Maßstab durchgeführt werden, und das muss jetzt geschehen", warnt Johannes Schoors. "Wir sehen jeden Tag, dass die Situation ernst und immer schlimmer wird. Je länger wir warten, desto mehr Leben werden gefährdet, und desto höher wird der Preis der Hilfe sein."

Quelle: CARE Deutschland-Luxemburg e.V. (ots)

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