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Weltbank warnt vor sozialen Unruhen

Archivmeldung vom 25.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wirtschaftskrise könnte Zündstoff für Konflikte liefern. Bild: pixelio.de, Fionn Große
Wirtschaftskrise könnte Zündstoff für Konflikte liefern. Bild: pixelio.de, Fionn Große

Weltbank-Chef Robert Zoellick hat vor den Folgen der Wirtschaftskrise und möglichen gesellschaftspolitischen Auswirkungen des ökonomischen Abschwungs gewarnt.

Besonders Länder Osteuropas würden sich in einer heiklen Lage befinden und müssten sich angesichts schnell einbrechender Wirtschaftsdaten auf hohe Niveaus von Arbeitslosen einstellen. Die Regierungen sollten sich daher auf mögliche Proteste und soziale Unruhen vorbereiten. "In Russland ist es wegen der Erhöhung der Auto-Einfuhrzölle bereits zu Protesten gekommen. Geht die Krise noch tiefer, sind weitere Konflikte möglich", meint Konstantin Kholodilin, Russland-Experte beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, im Gespräch mit pressetext. Zoellick zufolge hat es zuletzt zwar Anzeichen für eine Stabilisierung der Finanzmärkte gegeben. Dies gelte jedoch nicht unbedingt für die Realwirtschaft.

Verschiedene Regionen Osteuropas wurden von der Wirtschaftskrise mit voller Wucht getroffen. Während die Märkte nunmehr Anzeichen einer Erholung zeigen und pauschale Negativratings kritisch hinterfragt werden, verzeichnen etwa Lettland oder Estland einen zweistelligen Verfall des Bruttoinlandsprodukts. Dies dürfte sich entsprechend in den Arbeitsmarktzahlen ausdrücken. In Zentral- und Osteuropa würden angesichts einer nach wie vor hohen Unsicherheit Risiken für Konflikte bestehen. "Derzeit weiß niemand wirklich, was passieren wird", wird Zoellick von der BBC zitiert. Es sei ratsam, auf alle Möglichkeiten vorbereitet zu sein.

Neben Zentral- und Osteuropa hinterlässt die Wirtschaftskrise in Schwellen- und Entwicklungsländern weltweit ihre Spuren. Dabei äußern sich die Auswirkungen je nach Staat unterschiedlich hart. Dank verschiedener Konjunkturprogramme bleiben einige Regionen wie etwa Lateinamerika zwar relativ stabil. Mexiko und Mittelamerika seien aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von den USA hingegen deutlich stärker betroffen. Während Mexiko rund 80 Prozent der Exporte in die Staaten liefert, ist die Wirtschaft allein im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Prozent geschrumpft.

Nachdem die Weltbank bereits vor einer humanitären Katastrophe in den ärmsten Ländern der Welt sowie rund 53 Mio. zusätzlichen Menschen, die von extremer Armut bedroht sind, gewarnt hatte, könnten soziale Unruhen auch in reichen Industrienationen nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Das größte Konfliktpotenzial liege dabei in steigender Arbeitslosigkeit. Allein Großbritannien müsse damit rechnen, dass zumindest eine weitere Mio. Menschen ihre Jobs verliert. Aufgrund explodierender Staatsschulden droht der Insel darüber hinaus eine Herabstufung des Kreditratings von der bisherigen Bestnote "AAA". Dem Internationalen Währungsfonds zufolge bleibt die britische Wirtschaft trotz jüngster Anzeichen für eine Stabilisierung anfällig für Schocks.

Quelle: pressetext.deutschland

 

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