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ÄRZTE OHNE GRENZEN muss wegen Treibstoffmangel im Gazastreifen medizinische Hilfe einschränken

Archivmeldung vom 25.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die medizinischen Aktivitäten von ÄRZTE OHNE GRENZEN im Gazastreifen sind derzeit in Folge einer akuten Treibstoffknappheit schwer behindert. Seit vergangener Woche sind weder Diesel noch Benzin auf dem freien Markt erhältlich. Die Teams der Organisation müssen ihre Krankenbesuche auf die schwersten Fälle beschränken, viele Patienten können nicht zu den Einrichtungen von ÄRZTE OHNE GRENZEN gelangen.

"Derzeit arbeiten wir mit den Notvorräten und verfügen nur noch über Treibstoff für zehn Tage. Wird die Versorgung nicht wieder aufgenommen, kann die Lage sehr schnell dramatisch werden", befürchtet Duncan McLean, Leiter der Programme von ÄRZTE OHNE GRENZEN im Gazastreifen.

Die Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN erreichen zurzeit nur noch ein Fünftel ihrer Patienten in den postoperativen Programmen. Gleichzeitig gelang es in dieser Woche nur der Hälfte der Patienten, die Einrichtungen der Organisation aufzusuchen. 90 Menschen auf der Warteliste können zurzeit keine Behandlung erhalten. "Diese Unterbrechung unserer Hilfe kann für unsere Patienten zu einer groben Verschlechterung ihres Gesundheitszustands führen", warnte Duncan McLean.

Die Lage der anderen Gesundheitseinrichtungen in Gaza ist ebenfalls besorgniserregend. Das medizinische Personal und die Patienten können sich nur schwer von einem Ort zum anderen bewegen, in manchen Krankenhäusern kommt es zu bis zu 40-prozentigen Personal-Ausfällen. Die Einsätze der Rettungswagen müssen auf äußerste Notfälle beschränkt werden, und die Krankenhäuser verfügen nur über einen limitierten Treibstoffvorrat, um ihre Generatoren am Laufen zu lassen.

 Diese alarmierende Situation ist großteils auf die Ausweitung des Embargos zurückzuführen,  zunächst im Oktober 2007 und später im Januar 2008. Seitdem wurde die Einfuhr von Treibstoff in den Gazastreifen zunehmend eingeschränkt. Anfang April hatte ein Angriff seitens palästinensischer Kämpfer auf das größte Treibstofflager von Gaza die Versorgung weiter limitiert. Dazu kam ein Generalstreik der Händler.

ÄRZTE OHNE GRENZEN hält es für inakzeptabel, dass die humanitäre medizinische Hilfe und das allgemeine Gesundheitssystem durch diese Situation in Mitleidenschaft gezogen werden. Seit 2006 weist die Organisation auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen des Embargos hin. Wiederholte Male hat ÄRZTE OHNE GRENZEN Besorgnis über die Auswirkungen der Blockade auf die Bevölkerung geäußert.

ÄRZTE OHNE GRENZEN leistet seit 1989 Hilfe im Gazastreifen. Die Aktivitäten der Organisation umfassen post-operative, pädiatrische und psychologisch/psychiatrische Programme.

Quelle: ÄRZTE OHNE GRENZEN

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