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IWF-Chefposten: Lagarde gilt als Favoritin

Archivmeldung vom 11.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Internationale Währungsfonds
Internationale Währungsfonds

Nach Ablauf der Bewerbungsfrist Freitagnacht (Ortszeit) werden sowohl die französische Finanzministerin Christine Lagarde als auch der mexikanische Notenbankchef Agustin Carstens als Kandidaten für die Nachfolge von Dominique Strauss-Kahn als Chef des internationalen Währungsfonds (IWF) antreten.

Lagarde gilt als Favoritin, sowohl die Unterstützung der Europäer als auch die Länder Afrikas scheint ihr sicher. Ein dritter Kandidat, der Chef der kasachischen Zentralbank, Grigory Marchenko, war kurz vor dem Bewerbungsende ausgestiegen. Medienberichten zufolge habe er seinen Rückzug mit der Zuversichtlichkeit, dass die Position an Lagarde gehen werde, begründet. Carstens hingegen versprach Europa im Falle eines Wahlsiegs die bestmögliche Unterstützung. Auch spreche für ihn, dass er bereits seit über 30 Jahren in politisch verantwortlichen Positionen sei, so Carstens. Dagegen sei Lagarde erst seit vier Jahren Ministerin. Hauptgrund für seine Kandidatur sei es gewesen, den IWF politisch unabhängiger zu gestalten. So müsse der IWF von der besten Person geführt und nicht nach nationalen Interessen ausgerichtet werden, sagte Carstens. Bei der Besetzung des IWF-Chefpostens wird traditionell allerdings ein Europäer ausgewählt, während die Schwesterorganisation Weltbank von einem US-Amerikaner geführt wird. 

IWF-Kandidat Carstens sichert Europa bestmögliche Unterstützung zu

IWF-Kandidat Agustin Carstens hat Europa im Falle eines Wahlsieges die bestmögliche Unterstützung versprochen. "Wenn ich gewählt werden sollte, werde ich alle Ressourcen mobilisieren, um Europa zu helfen", sagte Carstens in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt". Der mexikanische Notenbankchef knüpfte sein eigenes Schicksal an die Lösung der europäischen Schuldenkrise. "Wenn ich mich mit meinen Positionen nicht durchsetzen sollte, habe ich kein Problem damit, mein Amt zur Verfügung zu stellen", sagte Carstens, der bis Freitagabend der einzige Gegenkandidat der Französin Christine Lagarde für den Spitzenposten in Washington war. Das Hauptmotiv für seine Kandidatur sei gewesen, den IWF politisch unabhängiger zu machen. "Der IWF muss von der besten Person geführt werden. Wenn das Personal nach nationalen Interessen ausgewählt wird, ist die politische Abhängigkeit eher größer als kleiner", sagte Carstens mit Blick auf seine französische Gegenkandidatin Christine Lagarde. Kritik übte Carstens an der frühen Unterstützung Europas für Frankreichs Finanzministerin. "Mich hat es schon sehr gewundert, dass Europa seine Unterstützung für Lagarde erklärt hat, ohne überhaupt den Gegenkandidaten zu kennen", sagte Carstens. Lagarde sei erst seit vier Jahren Ministerin, er hingegen sei seit über 30 Jahren in politisch verantwortlichen Positionen. "Und ich kenne den IWF wie meine Westentasche. Deshalb bin ich der bessere Kandidat", sagte Carstens. Der Zentralbanker erklärte, nur weil Europa in einer Krise stecke, müsse der IWF-Chef nicht zwangsläufig auch aus Europa kommen. "Als Asien und Lateinamerika mit Schuldenkrisen kämpften, kam der IWF-Chef auch nicht aus diesen Regionen." Außerdem habe er breite Erfahrung im Lösen von Schuldenkrisen. Carstens forderte Griechenland auf, seine Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. "Wenn die Griechen ihre Zusagen nicht erfüllen, werden sie irgendwann keine Hilfen mehr bekommen", sagte Carstens. "Das Land muss jetzt die bittere Pille schl! ucken." Dann könnten sich Erfolge einstellen. In der Vergangenheit hätten sich viele Schuldenstaaten schneller erholt als ursprünglich erwartet und seien erfolgreich an den Kapitalmarkt zurückgekehrt. Carstens will als neuer IWF-Chef den Einfluss der Schwellenländer innerhalb des Fonds stärken. "Die Reform im vergangenen Jahr ging zwar in die richtige Richtung, aber das waren nur Baby-Schritte. Gemessen an ihrer Bedeutung in der Weltwirtschaft sind die Schwellenländer im IWF noch immer unterrepräsentiert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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