Volker Beck pocht auf Waffenlieferungen an Israel
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Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hat Forderungen nach einem Stopp der Waffenlieferungen an Israel scharf zurückgewiesen. Wer einen Frieden wolle, dürfe Israel die "notwendige Unterstützung durch Waffenlieferungen" nicht verweigern, sagte Beck im "Stern"-Podcast "5-Minuten-Talk".
Israel befände sich nicht allein im Krieg mit der Hamas im Gazastreifen,
vielmehr führe das Land seit dem 7. Oktober 2023 in der gesamten Region
einen Sieben-Fronten-Krieg. "Wer Israel die Kraft und die Fähigkeiten
nimmt, sich gegen diese Gefahren wirksam zu wehren, der beschwört erst
recht einen großen Krieg, weil der Iran nur auf eine Schwäche Israels
wartet", so der frühere Grünen-Politiker.
Bundeskanzler Friedrich
Merz (CDU) hatte zuletzt Israel ungewohnt deutlich kritisiert. Das
Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen ließe sich nicht mehr
mit dem Kampf gegen den Terror begründen. Merz warf Israel vor,
humanitäres Völkerrecht zu verletzen. Zuvor waren aus den Reihen der SPD
Rufe nach einem Waffenlieferstopp laut geworden. Beck erwartet andere
diplomatische Signale aus Deutschland: "Die außenpolitische Parole in
der jetzigen Stunde wäre, die Hamas auf allen Kanälen, über Katar, über
die Türkei aufzufordern, die Waffen abzugeben und die Geiseln
freizulassen, dann hört das Schießen auf." Ließe man der Hamas hingegen
ihre Kampffähigkeit, "dann kann man die Uhr stellen, wann das Ganze sich
erneut wiederholt".
Beck begrüßte, dass Merz noch im Laufe der
Woche mit dem israelischen Premier sprechen wolle. "Ich hoffe, dass bei
dem Gespräch mit Netanjahu auch ein paar Sachen klarwerden, die
vielleicht auch wieder zu einer anderen Diskurslage führen", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur