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Europol: Westliche Balkanroute ist nicht geschlossen

Archivmeldung vom 02.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Eine alternative Abgrenzung des Balkans bildet die Triest-Odessa-Linie.
Eine alternative Abgrenzung des Balkans bildet die Triest-Odessa-Linie.

Foto: Made in Yugoslavia aus der deutschsprachigen Wikipedia
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ungeachtet verstärkter Grenzkontrollen können Migranten aus Sicht der EU-Strafverfolgungsbehörde Europol weiterhin mit Hilfe von Schleppern ihr Zielland in Europa erreichen: "Die westliche Balkanroute ist nicht geschlossen - auch wenn die Grenzen viel besser geschützt sind als vor einem Jahr", sagte Robert Crepinko, Leiter des Anti-Schmuggler Zentrums (European Migrant Smuggling Centre, EMSC) von Europol, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, die illegale Migration über den Westbalkan sei zwar deutlich reduziert worden, halte jedoch an. Auch würden "vermehrt Schleuserleistungen in Anspruch genommen". Nach Schätzungen von Europol griffen zuletzt mehr als 90 Prozent der Migranten auf die Hilfe von Schleusern zurück.

Vermehrt betätigten sich demnach Gruppen aus dem Bereich der organisierten Kriminalität an der Schleusung von Migranten. In Deutschland trafen in den vergangenen Monaten jeweils zwischen 16.000 und 18.000 Asylsuchende ein, die meisten von ihnen Syrer, Afghanen und Iraker. Das sind deutlich weniger als vor Schließung der Balkanroute und der Übereinkunft mit der Türkei auf ein Flüchtlingsabkommen Anfang 2016.

Seit April sind die Zugangszahlen weitgehend konstant. Nach Angaben von Europol sind die Preise für Schleusungen von Migranten auf der Balkanroute zuletzt gestiegen, auf der zentralen Mittelmeer-Route von Libyen und Ägypten nach Italien hingegen gesunken. In Italien kamen im vergangenen Jahr rund 181.000 Migranten an.

Eine Sprecherin der EU-Grenzschutzagentur Frontex bezeichnete die Entwicklung auf dem Mittelmeer als "besorgniserregend". Auf Schlauchbooten, die zwischen zehn und zwölf Metern lang seien, seien 2014 rund 90 Personen untergebracht worden, zuletzt seien es bis zu 160 Personen gewesen. Zudem nehme die Qualität der Schlauchboote - zumeist Importe aus China - weiter ab.

Die zentrale Mittelmeer-Route sei für Schmuggler eine "Operation mit hohem Profit und null Risiko", sagte die Frontex-Sprecherin der Zeitung. Der Zuzug von Nordafrika nach Italien steht am Freitag im Fokus des informellen EU-Gipfeltreffens auf Malta. EU-Ratspräsident Donald Tusk äußerte am Donnerstag, es sei "an der Zeit, die Route von Libyen nach Italien zu schließen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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