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Kretschmann schließt chinesische Übernahme von Mercedes aus

Archivmeldung vom 08.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Winfried Kretschmann (2021)
Winfried Kretschmann (2021)

Bild: Eigenes Werk /SB

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann erteilt Spekulationen über eine mögliche Machtübernahme chinesischer Investoren beim Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz eine Absage. "Das würden wir gar nicht zulassen", sagte der Grünen-Politiker dem "Handelsblatt".

Kretschmann weiter: "Einen ähnlichen Fehler wie beim Roboterbauer Kuka werden wir sicherlich nicht mehr machen." Die Augsburger Firma wurde vor sechs Jahren an die chinesische Midea-Gruppe verkauft, obwohl deutsche Unternehmen umgekehrt nicht den gleichen Zugang zum chinesischen Markt hatten. "Reziprozität ist das Minimum, das sich jetzt geopolitisch ändern wird. Da braucht man sich keine Sorgen machen", kündigte Kretschmann an. "Grundsätzlich gilt sowieso: Wir müssen das Primat der Politik stärken."

Auch Mercedes-Chef Ola Källenius schließt derzeit aus, dass die beiden chinesischen Großaktionäre Baic und Geely-Gründer Eric Li ihre Anteile von jeweils zehn Prozent weiter aufstocken und gemeinsam eine Sperrminorität anstreben könnten. "Das ist nicht der Fall. Wir haben sehr gute und starke Beziehungen zu unseren Investoren", sagte der Manager. Zugleich verteidigte Källenius das starke Engagement seines Konzerns in China. In puncto Menschenrechte und Arbeitsbedingungen würden bei Mercedes überall auf der Welt dieselben Standards gelten. "Ich bin überzeugt: Wir haben einen positiven Einfluss in unserem Wirkungskreis." Rein wirtschaftlich betrachtet wäre es zudem widersinnig, in China künstlich zu bremsen.

"Wir würden im Wettbewerb mit Konkurrenten dramatisch zurückfallen", sagte Källenius. Indessen sprach sich Kretschmann für den Ausbau der Handelsbeziehungen zu demokratischen Staaten aus und appelliert bei Handelsabkommen an die eigene Partei. "Die Bedenken gegen Freihandelsabkommen mit Ländern wie Kanada wegen einzelner Punkte halte ich bei der derzeitigen geopolitischen Lage für unangebracht", sagte der Grünen-Politiker. Entscheidend sei angesichts des Krieges in der Ukraine, die Abhängigkeiten insbesondere von Russland zu verringern und die Lieferketten zu diversifizieren, vor allem im Rohstoffbereich. "Also raus aus dem Froschteich. Wir müssen den Handel mit den zuverlässigen demokratischen Staaten erleichtern", so Kretschmann mit Blick auf seine eigene Partei. Auch mit Indien fehlten umfassende Handelsverträge. "Das zu ändern, ist jetzt die Aufgabe der Stunde." Deutschland müsse sich hier stärker engagieren, so der Ministerpräsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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