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Ägypten: 51 Tote und Hunderte Verletzte nach Zusammenstößen

Archivmeldung vom 08.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Ägypten: Supporters of the ousted President Morsi demonstrate in Damietta on July 5 Bild: Mohamed Elsayed - wikipedia.org
Ägypten: Supporters of the ousted President Morsi demonstrate in Damietta on July 5 Bild: Mohamed Elsayed - wikipedia.org

Die jüngsten Zusammenstöße in der ägyptischen Hauptstadt Kairo haben am Montag mindestens 51 Menschen das Leben gekostet. Mindestens 435 weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium des Landes mit.

Am Montagmorgen wurde vor dem Hauptquartier der Republikanischen Garden in Kairo das Feuer auf mehrere Anhänger des in der letzten Woche abgesetzten ehemaligen Präsidenten Mohammed Mursi eröffnet. Dabei starben Anhänger der Muslimbruderschaft und mehrere Soldaten. Über die Hintergründe des Vorfalls gibt es unterschiedliche Angaben. Die Muslimbrüder, die Partei Mursis, spricht von einem Massaker der Armee an friedlich betenden Demonstranten.

Die Armee hingegen behauptet ebenso wie Interimspräsident Adli Mansur, dass die Mursi-Anhänger das Gebäude stürmen wollten. Die Schüsse seien zudem nicht von Soldaten, sondern laut Armee von "bewaffneten Terroristen" abgegeben worden. Diese Sicht wird auch von Augenzeugenberichten gestützt.

Mansur kündigte die Einsetzung einer Untersuchungskommission zur Klärung der Umstände des Vorfalls an. Die politischen Folgen zeichnen sich derweil bereits ab: Die Muslimbrüder riefen zum Aufstand gegen das Militär auf. Die salafistische Nur-Partei, die zweitgrößte islamistische Strömung in Ägypten, kündigte an, sich nicht mehr an der Bildung einer neuen Regierung beteiligen zu wollen. Unter diesen Umständen schnell eine neue Regierung aufstellen zu können, wird nun zum Problem.

Angesichts anhaltender Gewalt und verhärteten Fronten zwischen den beteiligten Konfliktparteien droht zudem ein Bürgerkrieg. Die Situation im Land hatte sich in der vergangenen Woche erneut verschärft, als das ägyptische Militär am Mittwoch nach dem Auslaufen eines 48-stündigen Ultimatums die Macht im Land übernommen hatte. Ex-Präsident Mursi steht seitdem unter Hausarrest.

Kauder: Lage der Christen in Ägypten besorgniserregend

Der Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), hat sich mit Blick auf die Lage der Christen in Ägypten besorgt gezeigt. "Die Lage in Ägypten macht uns immer mehr Sorgen. Wir können an alle Parteien nur appellieren, keine Gewalt anzuwenden. Ein Bürgerkrieg muss unbedingt vermieden werden", sagte Kauder am Montag in Berlin.

Insbesondere die Situation der koptischen Christen werde gespannt beobachtet. "Sie dürfen nicht zu Opfern von Racheakten werden. Die Militärführung muss alles unternehmen, um für ihren Schutz zu sorgen", forderte der CDU-Politiker. Von ausländischen Staaten erwarte die Unions-Fraktion Zurückhaltung. "Es ist nicht hilfreich, wenn zum Beispiel der türkische Außenminister nun recht einseitig Partei ergreift", so Kauder.

Ägypten: Viele Tote bei Zusammenstößen zwischen Mursi-Anhängern und Militär

Bei einer Schießerei vor dem Hauptquartier der Republikanischen Garde in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind mindestens 42 Menschen getötet und über 300 weitere verletzt worden. Örtlichen Medienberichten zufolge soll es sich bei den Getöteten und Verletzten um Anhänger des vom ägyptischen Militär gestürzten Ex-Präsidenten Mohammed Mursi handeln.

Zuvor hatten Gerüchte in Kairo die Runde gemacht, dass sich Mursi, der seit seinem Sturz unter Hausarrest steht, in dem Hauptquartier der Republikanischen Garde aufhalten könnte. Während die Armee erklärte, eine "terroristische Gruppe" hätte das Gebäude angegriffen, sagte ein Sprecher der Muslimbrüder, dass die Menschen eine Sitzblockade abgehalten hätten und unbewaffnet gewesen seien.

Als Reaktion auf den Vorfall zog sich die islamistische Nur-Partei aus den Verhandlungen über eine ägyptische Regierung zurück. Dieser Schritt sei eine Reaktion auf das "Massaker" vor dem Sitz der Republikanischen Garde in Kairo, schrieb Parteisprecher Nader Bakkar auf Twitter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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