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Börsenexperte Müller hält Euro-Austritt Griechenlands für unausweichlich

Archivmeldung vom 18.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Börsenexperte und Buchautor Dirk Müller hält den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone für unausweichlich. "Griechenland wird austreten. Aus wirtschaftlicher Sicht bleibt gar nichts anderes übrig", sagte Müller im Interview mit "Handelsblatt-Online". "Der Euro ist die falsche Währung für Griechenland." Die griechische Wirtschaft sei nicht leistungsfähig genug, um im Euro-Raum zu bleiben.

"Die Griechen müssen ihre Währung an die Leistungsfähigkeit anpassen. Das heißt: Sie müssen raus aus dem Euro", betonte der Aktienexperte. "Die neue Währung würde um 60 Prozent abwerten. Aber zumindest hätte Griechenland dann auf lange Sicht wieder eine Perspektive, international wettbewerbsfähig zu werden."

Durch den Wahlsieg der Konservativen in Griechenland steht ein Ausstieg des Landes aus dem Sparprogramm nicht mehr unmittelbar zur Debatte. Doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass auch die künftige Regierung die Bedingungen der internationalen Geldgeber für Finanzhilfen neu verhandeln will. Nach offiziellen Stellungnahmen sind die Euro-Retter aber zu keinem Entgegenkommen bereit. Sollten sich beide Seiten nicht einigen, erwarten Experten einen Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone.

Commerzbank-Chefvolkswirt rechnet mit Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone

Nach Einschätzung von Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, wird Griechenland wahrscheinlich dauerhaft nicht in der Euro-Zone bleiben. "Vermutlich wird Griechenland der Währungsunion in fünf Jahren nicht mehr angehören", sagte Krämer "Handelsblatt-Online". Die beiden pro-europäischen Traditionsparteien verfügten im Parlament zwar über eine absolute Mehrheit und dürften sich auf eine gemeinsame Regierung verständigen. Deshalb werde die Staatengemeinschaft die nächste Tranche der Hilfskredite freigeben. Aber auf Dauer werde die griechische Bevölkerung die auferlegten Reformen und Sparmaßnahmen nicht mittragen.

"Griechenland dürfte selbst gelockerte Auflagen nicht erfüllen. Will sie ihre Glaubwürdigkeit nicht vollständig verlieren, wird die Staatengemeinschaft irgendwann gezwungen sein, Griechenland den Geldhahn zuzudrehen. Der griechische Staat wäre dann rasch pleite", sagte Krämer.

Die Euro-Zone wird nach Meinung Krämers auch nach einem Austritt Griechenlands nicht auseinanderfallen. "Der Euro wird überleben, weil die politischen und wirtschaftlichen Eliten von seiner Weiterexistenz abhängen", sagte Krämer. Die verbliebene Währungsunion werde allerdings zu einer Transfer- und Haftungsunion mutieren. "Wirtschaftlich schwache Länder, die sich mehrheitlich Reformen verweigern, werden auf Kosten wirtschaftlich stärkerer Länder leben. Das schwächt die Währungsunion als Ganzes, weil die unvermeidlich steigende Steuerlast die Anreize zum Arbeiten und Investieren lähmt. Die Inflation wird deutlich steigen, weil die Europäische Zentralbank zu nahe an die Finanzminister gerückt ist und zu viel Geld in Umlauf bringt", sagte Krämer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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