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Schwere Luftangriffe in Ost-Ghuta: CARE muss Hilfe einstellen

Archivmeldung vom 20.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bombardierung und Bombenteppiche (Symbolbild)
Bombardierung und Bombenteppiche (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Anhaltende Kampfhandlungen und schwere Bombardierungen in der Nähe von Damaskus zwingen humanitäre Organisationen wie CARE dazu, lebensrettende Hilfslieferungen für Tausende von Menschen im belagerten Ost-Ghuta einzustellen. CARE und lokale Partner vor Ort fordern daher eine sofortige Waffenruhe.

"Wenn jetzt kein Waffenstillstand erreicht wird, stehen wir vor einer humanitären Katastrophe. Die Lage in Ost-Ghuta ist so kritisch wie noch nie zuvor", so Marten Mylius, CARE-Nothilfekoordinator für den Nahen Osten. "Nach jahrelangem Widerstand geben die Menschen die Hoffnung auf, Überlebenschancen zu haben. Diesmal erreichen Luftangriffe alle Gebiete. Syrische Familien und Helfer suchen in Kellern Zuflucht. Es gibt keinen Ort mehr, an dem die Menschen in Sicherheit sind."

Am Montag töteten Luftangriffe in der Region Ost-Ghuta über 100 Zivilisten, darunter auch Kinder. Berichten zufolge handelte es sich um die höchste je gemessene Anzahl an Toten in Ost-Ghuta an einem Tag. Heute stieg die Zahl der Todesfälle auf 200. Auch dicht besiedelte Gebiete, wie Märkte, medizinische Einrichtungen und andere zivile Infrastrukturen, wurden angegriffen. Ein Mitarbeiter eines Krankenhauses verlor sein Leben nach einem Luftangriff auf das Gebäude.

In Ost-Ghuta leben seit 2012 rund 400.000 Menschen unter militärischer Belagerung. In letzten Wochen führten vermehrte Luftangriffe zu zahlreichen Todesfällen und einer Verschärfung der Belagerung. "Die extreme Eskalation der Gewalt macht es humanitären Organisationen unmöglich Menschen mit Hilfe zu erreichen. Hunderttausende in der Region haben kein Essen, kein sauberes Wasser und keine Medikamente. Sie sind dem Hunger und Tod schutzlos ausgeliefert", so Mylius. Gemeinsam mit lokalen Partnern fordert CARE eine sofortige Waffenruhe. Gleichzeitig bekräftigt CARE den Aufruf der Vereinten Nationen, zu einer 30-tägigen Aufhebung der Belagerung, damit humanitäre Organisationen Hunderttausende von Menschen mit lebensrettender Hilfe erreichen können.

Quelle: CARE Deutschland-Luxemburg e.V. (ots)

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