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Islamwissenschaftler: Ankaras Begräbnisverweigerung geht zu weit

Archivmeldung vom 10.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de

Der Osnabrücker Islamwissenschaftler Rauf Ceylan hat die Weigerung der türkischen Regierung kritisiert, die getöteten Putschisten islamisch bestatten zu lassen. Nach jetzigen Plänen sollen die Toten ohne Ritus auf einem "Friedhof der Verräter" am Rande Istanbuls vergraben werden.

Damit gehe die Staatsführung zu weit, sagte Ceylan der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". "Hochverrat gegen den Staat ist ein politisches, kein religiöses Vergehen." Man könne den Verstorbenen keinen Grabplatz in der Gemeinschaft verwehren.

Für die Angehörigen bedeute das eine große Schande. Nach Ceylans Informationen werde der Schritt aber noch "kontrovers diskutiert". Ceylan wendet sich auch gegen das Vorhaben von Moscheegemeinden, den Attentätern von Würzburg und Ansbach sowie im französischen Rouen die Bestattung zu verweigern.

Der Zentralrat der Muslime hatte diesen Schritt vor Kurzem begrüßt. Nach Ceylans Ansicht trifft diese schwerste Sanktion des Islams auch hier vor allem die Hinterbliebenen. "Familien sollten nicht mitbestraft werden. Sie sind schon bestraft genug", sagte er.

Die Moscheen sähen nur diese Möglichkeit, um die geforderte Distanzierung vom Terror zum Ausdruck zu bringen. Islamische Theologen und Seelsorger müssten ihre Position überdenken.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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