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Libyen: Versorgungslage in Tripolis spitzt sich zu

Archivmeldung vom 27.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge des Vereinigten Königreichs Libyens, die von den Demonstranten verwendet wird.
Flagge des Vereinigten Königreichs Libyens, die von den Demonstranten verwendet wird.

Die Versorgung in der libyschen Hauptstadt Tripolis verschlechtert sich immer mehr. Am Freitagabend sei Medienberichten zufolge die Strom- und Wasserversorgung zusammengebrochen, Lebensmittel und Trinkwasser wären mittlerweile Mangelware. Zudem machten in Tripolis Gerüchte die Runde, die Versorgung sei aus Furcht vor vergiftetem Wasser unterbrochen worden. Unterdessen leisten auch nach dem Umzug der Übergangsregierung der Aufständischen in die libysche Hauptstadt die Anhänger von Muammar al-Gaddafi weiter Widerstand.

Trotzdessen will die Übergangsregierung Gaddafi-Anhänger in den künftigen Staat integrieren, wie der stellvertretende Chef der libyschen Übergangsregierung, Ali al-Tarhuni erklärte. 90 Prozent der Polizisten werde man behalten. Es würden nur jene Sicherheitsleute entlassen, welche "Blut an den Händen" hätten. Auch den Aufständischen sollen Arbeitsplätze bei der Polizei oder der Armee angeboten werden.

EU-Außenbeauftragte Ashton: Gaddafis Ende steht unmittelbar bevor

Nach Ansicht von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton steht das Ende von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi unmittelbar bevor: "Wir sind derzeit Zeugen der letzten Momente des Gaddafi-Regimes. Libyen wird in eine neue Ära eintreten."

Gleichzeitig hat Ashton die Rebellen in Libyen im Kampf gegen das Regime von Gaddafi zur Einhaltung der Menschenrechte aufgefordert. Ashton sagte der Zeitung "Die Welt": "Die Opposition muss sicherstellen, dass Zivilisten geschützt und die Menschenrechte in Libyen in vollem Umfang respektiert werden. Es ist jetzt an der Zeit einen Prozess einzuleiten, der ein neues Libyen hervor bringt, in dem demokratische Werte, Rechtsstaatlichkeit und die Grundrechte des Menschen verwirklicht werden."

Ashton betonte, dass die EU in Libyen künftig keine Führungsrolle übernehmen wolle. "Dies ist eine libysche Revolution und der Übergangprozess muss von den Libyern selbst angeführt werden." Gleichwohl bot die EU-Chefdiplomatin den Libyern erneut Hilfe beim Wiederaufbau des Landes an. "Die EU wird weiterhin Unterstützung anbieten und ein starker Partner für das libysche Volk bleiben."

Libysche Übergangsregierung will Gaddafi-Anhänger integrieren

Der stellvertretende Chef der libyschen Übergangsregierung, Ali Tarhouni, hat sich dafür ausgesprochen, Anhänger des Regimes von Muammar al-Gaddafi in den künftigen Staat zu integrieren. "Wir werden 90 Prozent der Polizisten behalten. Verhandlungen darüber laufen schon", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" und dem "Tagesspiegel" in Tripolis. Um die Fehler zu vermeiden, die nach dem Machtwechsel im Irak gemacht wurden, würden nur jene Sicherheitskräfte entlassen, die "Blut an den Händen" hätten. Zudem ergänzte Tarhouni: "Wir werden allen Rebellenkämpfern anbieten, in die Polizei oder die Armee einzutreten." Die Aussichten für den gestürzten Diktator bewertet Tarhouni schlecht: "Kein Land wird Gaddafi Exil gewähren. Auch bei Algerien bezweifele ich das." Das vom Regime im Ausland gelagerte Geld verlangt Tarhouni für die neue Regierung: "Dieses Geld gehört uns. Es gibt keinen Grund mehr, das Vermögen einzufrieren."

Versöhnlich äußerte er sich hingegen zur deutschen Regierung. Obwohl sich Berlin nicht an dem Nato-Einsatz beteilige, sei er nicht enttäuscht: "Enttäuschung ist ein persönliches Gefühl. Gefühle haben zwischen Nationen keinen Platz", sagte Tarhouni und ergänzte: "Die Deutschen haben das getan, was sie damals für richtig hielten, und sie haben sich später etwas korrigiert. Das Ganze ist erledigt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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