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Gewalt in Kiew nimmt kein Ende

Archivmeldung vom 21.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Vitali Klitschko Bild: Vitali Klitschko, Klitschko Management Group GmbH, http://www.k-mg.com / de.wikipedia.org
Vitali Klitschko Bild: Vitali Klitschko, Klitschko Management Group GmbH, http://www.k-mg.com / de.wikipedia.org

Die Gewalt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nimmt kein Ende. In der Nacht auf Dienstag sind erneut prowestliche Demonstranten gewaltsam gegen Polizei- und Sicherheitskräfte vorgegangen. Sie warfen Brandsätze und Steine auf die Polizisten, die ihrerseits versuchten, Stellungen der Opposition zu räumen. Die Demonstranten fordern von Präsident Wiktor Janukowitsch Neuwahlen und eine Rücknahme des verschärften Demonstrationsrechts.

Klitschko warnt vor Toten in der Ukraine

Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat mit dramatischen Worten vor neuer Gewalt in der Ukraine gewarnt. In einem Gastbeitrag für die "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) schreibt Klitschko: "Wir als Opposition, die für einen friedlichen Protest stehen, haben die Bewegung nicht mehr unter Kontrolle. Aber schuld daran sind nicht wir, sondern die Regierung! Präsident Janukowitsch hat acht Wochen lang nicht darauf gehört, was Hunderttausende Menschen von ihm friedlich gefordert haben: endlich für Neuwahlen zu sorgen! Dass Radikale sich jetzt Kämpfe mit der Polizei liefern, hat mit seinen Gesetzen zu tun. Er will den Menschen friedliche Proteste verbieten – und sieht jetzt das Ergebnis. Es gibt schon jetzt schwer verletzte Menschen in den Krankenhäusern. Wenn Janukowitsch mit seinen Repressalien so weitermacht, würde es mich nicht wundern, wenn es bald Tote zu beklagen gibt. Und schuld daran wäre nur er."

Klitschko beschreibt in der "Bild-Zeitung" erstmals, wie er den Angriff am Sontag selbst erlebt hat: "Es war für mich eine Situation wie im Krieg: Die Polizei schoss mit Tränengas, von Demonstrantenseite flogen Steine – und als ich zu vermitteln versuchte, sprühte mir ein wütender Demonstrant mit einem Feuerlöscher direkt ins Gesicht. Ich bekam in dem Augenblick kaum noch Luft und meine Augen waren wie verätzt. Stundenlang hatte ich vorher versucht zu vermitteln, Gewalt zu verhindern. Dass jetzt auch ich angegriffen werde, zeigt, wie die Stimmung am Maidan geworden ist."

Klitschko kritisierte, dass Janukowitsch nicht selbst verhandeln will. "Ich hatte nach dem Angriff auch noch ein Gespräch mit Janukowitsch. Er tat so, als wolle er diesmal ernsthaft mit uns verhandeln. Aber ich glaube ihm nicht. Warum nimmt er das Demonstrationsverbot nicht zurück? Warum heizt er die Situation durch massiven Polizeieinsatz noch zusätzlich auf? Klitschko forderte die EU erneut auf, Maßnahmen gegen Janukowitsch zu ergreifen. "Es ist die entscheidende Phase unserer Bewegung angebrochen. Janukowitsch hat es in der Hand, die Gewalt zu verhindern. Wir brauchen als Opposition jetzt die ganze Unterstützung aus Europa. Solidarität alleine reicht nicht mehr.

Ukraine: Janukowitsch ruft zu Dialog auf

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hat angesichts der anhaltenden und zunehmend gewalttätigen Proteste in der Hauptstadt Kiew zum Dialog aufgerufen. In einer Mitteilung verurteilte er am Montag die Gewalt und erklärte, sich für den Frieden im Land einsetzen zu wollen. Unterdessen hat sich der "Kyiv Post" zufolge die Opposition geweigert, an Verhandlungen teilzunehmen, solange der Präsident selbst nicht dabei sei.

Die inhaftierte ehemalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko sprach den Demonstranten ihre Solidarität aus. "Die Freiheit ist so einen Kampf wert", erklärte sie. Wäre sie in Freiheit, würde sie sich den Protesten anschließen. Ukrainische Regierungsgegner gehen seit November gegen die Europapolitik Janukowitschs auf die Straße. Bei Ausschreitungen am Sonntag waren mehr als 200 Menschen verletzt worden. Obwohl die Regierung in der vergangenen Woche die Demonstrationsrechte im Land stark eingeschränkt, hatten zehntausende Menschen demonstriert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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