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Schutz vor Menschenhandel: Regierung von Nepal will Mädchen und Frauen das Reisen verbieten

Archivmeldung vom 25.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: SOS-Kinderdörfer weltweit Fotograf: Matthias Ziegler 2017
Bild: SOS-Kinderdörfer weltweit Fotograf: Matthias Ziegler 2017

Die Regierung von Nepal will ein neues Gesetz erlassen, das Frauen unter 40 Jahren Reisen in den Mittleren Osten oder nach Afrika verbietet, sofern sie nicht die Genehmigung ihrer Familie und der lokalen Regierung haben. Das geben die SOS-Kinderdörfer bekannt.

"Ziel des geplanten Gesetzes soll es sein, junge Mädchen und Frauen vor Menschenhandel zu schützen, aber das ist nicht der richtige Weg. Im ganzen Land gibt es Proteste: Die Demonstranten fordern die Rücknahme des Gesetzes und protestieren gegen Diskriminierung", sagt Ishwori Sharma, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Nepal.

Menschenhandel sei in Nepal ein großes Problem. Allein im Jahr 2018 seien dem 35.000 Personen zum Opfer gefallen, darunter 20.000 Mädchen und Frauen. In den allermeisten Fällen würden sie mit falschen Versprechungen ins Ausland gelockt und dort ausgebeutet oder zur Prostitution gezwungen. Ishwori Sharma sagt: "Wir müssen an die Wurzel gehen, wenn wir das ändern wollen: Alle Kinder müssen eine gute Bildung und Entwicklungschancen bekommen, sodass sie erst gar nicht in die Notsituation geraten, die viele in die Arme der Kriminellen treibt. Sie müssen über die Gefahren aufgeklärt werden. Menschenhändler müssen härter bestraft werden."

Genauso wichtig sei es, die Rechte der Mädchen zu fördern anstatt sie zu bescheiden. Zwar habe Nepal in Bezug auf die Gleichberechtigung große Fortschritte gemacht, das Land wird von einer Präsidentin regiert und ein Drittel der Sitze im Parlament ist für Frauen reserviert, aber immer noch würden Mädchen und Frauen vielfach benachteiligt. Ishwori Sharma sagt: "Vor allem auf dem Land sind die patriarchalen Strukturen immer noch vorherrschend. Da kann eine Frau noch so gebildet sein und hat trotzdem nur in der Küche etwas zu sagen." Hier müsse ein grundlegendes Umdenken stattfinden.

In den SOS-Kinderdörfern werden Mädchen aktiv gefördert und wachsen gleichberechtigt mit den Jungen auf. In Gemeinden setzt sich die Hilfsorganisation gegen Diskriminierung ein und schafft ein Bewusstsein für die Rechte von Mädchen und Frauen.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)


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