DFV-Weckruf an den Bundestag: „Deutschland raus aus Nato“
Archivmeldung vom 09.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Deutschland raus aus der Nato, Nato raus aus Deutschland“ – fordert der Deutsche Freidenker-Verband in seinem Aufruf an die Bundestagsabgeordneten. Der Appell ist eine Reaktion auf den Nato-Konfrontationskurs gegen Russland, wie der DFV-Vorstand erklärt.
Das russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter auf ihrer deutscher Webseite: "Die Welt, Europa und nicht zuletzt Deutschland brauchen eine Umkehr in der internationalen Politik, heißt es im Offenen Brief des Deutschen Freidenker-Vereines. Unter dem Leitgedanken „Deutschland raus aus der Nato, Nato raus aus Deutschland“ wendet sich der Verein an die Abgeordneten etwa mit den Fragen, ob sie bereit seien, sich dafür einzusetzen, dass die Bundesrepublik Deutschland umgehend aus dem Nato-Vertrag ausscheidet bzw. dass die Bundesregierung die gegen Russland gerichteten Sanktionen unverzüglich aufhebt. Den am 25. August veröffentlichten Appell haben inzwischen schon 50 Organisationen und Initiativen aus der Friedensbewegung unterschrieben.
Auslöser für das Papier sei der Nato-Konfrontationskurs gegen Russland gewesen, erklärt das Vorstandsmitglied des Deutschen Freidenker-Vereins Klaus Hartmann gegenüber Sputniknews: „Nach 1990 erlebte die Nato eine gewisse Sinnkrise, weil mit der Auflösung des Warschauer Vertrags der natürliche ‚Feind‘ weggefallen ist. Die Friedenskräfte in Deutschland forderten darauf, dass entsprechend auch die Nato aufgelöst werden müsse. Da dachte sie freilich nicht daran und suchte nach Ersatzfeinden. Die erhoffte Friedensdividende erwies sich als Illusion. Die neue Weltordnung wurde von Bush Vater und Bush junior mit der NATO-Aggression gegen Jugoslawien 1999 ausgerufen. Dann gab es eine große Serie von Kriegen im Irak, Afghanistan und letztendlich in Libyen. Man kommt seinem Ziel näher, nämlich der Einkreisung Russlands.“
Der Appell soll Hartmann zufolge mehr Klarheit und mehr Einigung innerhalb der Friedenskräfte schaffen sowie ein Weckruf in Richtung der Bundestagsabgeordneten werden. Er mache sich dabei nicht die Illusion, dass mit diesem einen Anlauf die Stimmung im gesamten Bundestag verändert werden könne, es gehe erstmals darum, die Thematik auf die Tagesordnung zu bringen.
Deutschland sei für die Allianz aktuell eine unverzichtbare Basis, erklärt Hartmann weiter: „Hier befinden sich alle möglichen Schaltzentralen. Hier ist das Afrika-Kriegskommando stationiert. Und auch der Drohnenkrieg, der von den USA ausgeht, wäre ohne die Relais-Station in Ramstein gar nicht möglich“. Die „erfinderische“ Allianz wird laut Hartmann alle Möglichkeiten und Wege finden, eine Aggressivität des Bündnisses auch bei Austritt einzelner Partner durchzuführen. Der Verband hoffe, dass die Nato sich auflöse und ihre Sinnlosigkeit erkenne. „Nur insofern sehen wir tatsächlich einen starken Hebel durch den Austritt einzelner Länder und insbesondere Deutschlands“, so Hartmann."
Quelle: Sputnik (Deutschland)